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ISMS

Datenpannen in Transparenz

Daten­pan­nen — jetzt ganz neu entdecken …

Hat­ten Sie 2020 in Ihrer Orga­ni­sa­ti­on eine Daten­pan­ne? Wenn Sie direkt Nein sagen, gehö­ren Sie ent­we­der zu den episch sel­te­nen Fäl­len, in denen der Fak­tor Mensch sowie tech­ni­sche und orga­ni­sa­to­ri­sche Maß­nah­men zu 100% dis­zi­pli­niert sind oder es gibt bei der inter­nen /​ exter­nen Kom­mu­ni­ka­ti­on ein­fach noch Opti­mie­rungs­be­darf bei der Iden­ti­fi­ka­ti­on und Bewer­tung von Daten­pan­nen nach Art. 33 und 34 DSGVO. 

Ver­mei­den und kom­mu­ni­zie­ren 

Es ist bereits die hal­be Mie­te, Daten­pan­nen prä­ven­tiv — u.a. durch star­ke IT-Sicher­heit, die rich­ti­ge Soft­ware­im­ple­men­tie­rung und kla­re Richt­li­ni­en — auf einen Bruch­teil zu redu­zie­ren. Und zusätz­lich sein Per­so­nal auf einem Sen­si­bi­li­täts­ni­veau zu haben, dass es Ver­stö­ße gegen Daten­schutz /​ Infor­ma­ti­ons­si­cher­heit sowie ent­spre­chen­de Ver­dachts­fäl­le angst­frei und pro­ak­tiv intern mit­teilt und einer sach­ge­mä­ßen Doku­men­ta­ti­on zuführt, ist die Königs­klas­se des geleb­ten Datenschutzes. 

Mel­dun­gen von Daten­pan­nen 

Seit dem Wirk­sam­wer­den der DSGVO wird ein erheb­li­cher Anstieg der Mel­dun­gen von Daten­pan­nen ver­zeich­net. Eine Mel­dung ist nach den Kri­te­ri­en des Art. 33 DSGVO gesetz­li­che Pflicht. Mehr als 40.000 Daten­pan­nen wur­den seit DSGVO-Ein­füh­rung euro­pa­weit (Bericht der EU-Kom­mis­si­on) und weit über 10.000 in Deutsch­land allein für 2019 gemel­det. Dabei sind die Gewich­tun­gen in den Bun­des­län­dern sehr unter­schied­lich. Wäh­rend das Baye­ri­sche Lan­des­amt für Daten­schutz­auf­sicht (BayL­DA) „einen gro­ßen Anteil“ sei­ner täg­li­chen Arbeit in der Bear­bei­tung von Daten­schutz­ver­let­zun­gen mit 4.111 gemel­de­ten Daten­pan­nen in 2019 sieht, wird den 349 in 2019 dem Unab­hän­gi­gen Lan­des­zen­trum für Daten­schutz in Schles­wig-Hol­stein gemel­de­ten Daten­pan­nen ver­ständ­li­cher­wei­se reser­viert begegnet. 

Dun­kel­zif­fer von Daten­pan­nen 

Eine höhe­re Trans­pa­renz durch mehr Mel­dun­gen und, ins­be­son­de­re im EU-Ver­gleich, hohes Pflicht­be­wusst­sein sind sehr gute Ten­den­zen. Aller­dings müss­ten es rea­lis­tisch betrach­tet noch wesent­lich mehr Mel­dun­gen sein. In Deutsch­land sind mehr als 3 Mil­lio­nen Unter­neh­men ange­mel­det, hin­zu kom­men die staat­li­chen Ein­rich­tun­gen und ande­re Stel­len, die aus der DSGVO her­aus zur Mel­dung von Daten­pan­nen nach Art. 33 DSGVO ver­pflich­tet sind. 

Auf­sichts­be­hör­den 

Mel­dun­gen von Daten­pan­nen müs­sen durch­aus nicht mit Nach­fra­gen, Vor­ort­kon­trol­len oder Buß­gel­dern ver­bun­den sein. Viel­mehr kommt es den Auf­sichts­be­hör­den auch kon­kret inhalt­lich auf Erkennt­nis­se an, in wel­chen Berei­chen nach­ge­steu­ert wer­den muss. Im Ver­gleich zu auf­ge­flo­ge­nen Daten­schutz­ver­stö­ßen wird das akti­ve Mel­den honoriert. 

Nicht nur Unter­neh­men, son­dern auch öffent­li­che Ein­rich­tun­gen wur­den von den Daten­schutz­auf­sich­ten einer nähe­ren Prü­fung unter­zo­gen, wobei zu bei­den Berei­chen posi­ti­ve wie nega­ti­ve Ergeb­nis­se fest­ge­hal­ten wurden. 

Daten­pan­nen bit­te doku­men­tie­ren /​ mel­den 

Es liegt nahe, dass sich Orga­ni­sa­tio­nen eher unglaub­wür­dig machen, wenn kei­ner­lei Daten­pan­nen gemel­det bzw. doku­men­tiert sind. Es emp­fiehlt sich, Daten­pan­nen und ver­gleich­ba­re Auf­fäl­lig­kei­ten gene­rell — z.B. in Check­lis­ten­form — zu doku­men­tie­ren. Das Gesetz befreit per Art. 33 Abs. 1 DSGVO von der Mel­de­pflicht, wenn „die Ver­let­zung des Schut­zes per­so­nen­be­zo­ge­ner Daten vor­aus­sicht­lich nicht zu einem Risi­ko für die Rech­te und Frei­hei­ten natür­li­cher Per­so­nen führt.“ Reich­lich unprä­zi­se wird hier ein ein­zel­fall­be­zo­ge­ner Ermes­sens­spiel­raum eröff­net. Das heißt für harm­lo­se (=nicht mel­de­pflich­ti­ge) Fäl­le: Das Ereig­nis wird intern doku­men­tiert und man stimmt sich mit sei­nem Daten­schutz­be­auf­trag­ten über eine fall­ge­rech­te Abgren­zung ab und das war´s. 

Für mel­de­pflich­ti­ge Fäl­le ste­hen übli­cher­wei­se Online-For­mu­la­re auf den Web­sei­ten der Auf­sichts­be­hör­den zur Verfügung. 

Check­lis­te Prü­fung Tech­ni­sche und Orga­ni­sa­to­ri­sche Maß­nah­men (TOM) aktualisiert

Ein­satz­zweck der Check­lis­te zur Prü­fung Tech­ni­sche und Orga­ni­sa­to­ri­sche Maßnahmen

Wir haben die erst­mals im Juni 2019 hier ver­öf­fent­lich­te Check­lis­te zur Prü­fung von tech­ni­schen und orga­ni­sa­to­ri­schen Maß­nah­men (kurz TOM) über­ar­bei­tet. Mit­tels die­ser Check­lis­te kön­nen Sie

  1. Ihre eige­nen tech­ni­schen und orga­ni­sa­to­ri­schen Maß­nah­men prü­fen und grob doku­men­tie­ren (kein Ersatz für eine Detaildokumentation),
  2. das Schutz­ni­veau Ihrer Dienst­leis­ter im Rah­men von Art. 28 DSGVO Auf­trags­ver­ar­bei­tung und deren tech­ni­sche und orga­ni­sa­to­ri­sche Maß­nah­men im Sin­ne des Art. 32 DSGVO grob prüfen,
  3. die Prü­fung des Schutz­ni­veaus bei Ihren Dienst­leis­tern doku­men­tie­ren oder
  4. sich ein­fach einen ers­ten Über­blick über die eige­nen inter­nen Schutz­maß­nah­men ver­schaf­fen (Was fehlt? Was ist schon vorhanden?).

Wie­so Prü­fung der tech­ni­schen und orga­ni­sa­to­ri­schen Maßnahmen?

Art. 28 Abs. 1 DSGVO besagt:

“Erfolgt eine Ver­ar­bei­tung im Auf­trag eines Ver­ant­wort­li­chen, so arbei­tet die­ser nur mit Auf­trags­ver­ar­bei­tern, die hin­rei­chend Garan­tien dafür bie­ten, dass geeig­ne­te tech­ni­sche und orga­ni­sa­to­ri­sche Maß­nah­men so durch­ge­führt wer­den, dass die Ver­ar­bei­tung im Ein­klang mit den Anfor­de­run­gen die­ser Ver­ord­nung erfolgt und den Schutz der Rech­te der betrof­fe­nen Per­son gewährleistet.”

https://​dsgvo​-gesetz​.de/​a​r​t​-​2​8​-​d​s​g​vo/

Mit­tels die­ser Check­lis­te kön­nen Sie sich schon mal grob einen ers­ten Über­blick ver­schaf­fen. Je nach Detail­grad beim Aus­fül­len der Prüf­punk­te kann das Doku­ment jedoch auch als Ersatz für eine zusätz­li­che und aus­führ­li­che­re Doku­men­ta­ti­on her­an­ge­zo­gen wer­den. Dafür haben wir bewußt zahl­rei­che Frei- und Kom­men­tar­fel­der vor­ge­se­hen, um hier auch ins Detail gehen zu können.

Wel­che The­men behan­delt die Checkliste?

Wir haben uns beim Auf­bau sowohl an den Anfor­de­run­gen der DSGVO ori­en­tiert als auch bewähr­tes aus den frü­he­ren Anfor­de­run­gen bzw. Über­schrif­ten des Bun­des­da­ten­schutz­ge­set­zes ori­en­tiert. Der Auf­bau ist wie folgt:

  • Ver­trau­lich­keit
    • Zutritts­kon­trol­le
    • Zugangs­kon­trol­le
    • Zugriffs­kon­trol­le
    • Tren­nungs­kon­trol­le
    • Pseud­ony­mi­sie­rung (lit a)
  • Inte­gri­tät
    • Wei­ter­ga­be­kon­trol­le
    • Ein­ga­be­kon­trol­le
  • Ver­füg­bar­keit und Belastbarkeit 
    • Ver­füg­bar­keits­kon­trol­le
  • Ver­fah­ren zur regel­mä­ßi­gen Über­prü­fung, Bewer­tung und Evaluierung 
    • Daten­schutz-Manage­ment
    • Inci­dent Respon­se Management
    • Daten­schutz­freund­li­che Voreinstellungen
    • Auf­trags­kon­trol­le

Was hat sich gegen­über der vor­he­ri­gen Ver­si­on der Check­lis­te geändert?

  • Hin­zu­nah­me von Anla­gen, die bei­gefügt wer­den kön­nen wie 
    • Ver­zeich­nis zu den Kate­go­rien von im Auf­trag durch­ge­führ­ten Ver­ar­bei­tungs­tä­tig­kei­ten (Art. 30 Abs. 2 DSGVO)
    • Lis­te der ein­ge­setz­ten Sub­un­ter­neh­mer mit Tätig­kei­ten für Sie als Auftraggeber
    • Richt­li­nie Datenschutz
    • Richt­li­nie Umgang mit Datenpannen
    • Über­sicht der Sen­si­bi­li­sie­rungs- und Schu­lungs­maß­nah­men der letz­ten 24 Monate
  • Kon­kre­ti­sie­rung bei vor­han­de­nen ISMS
  • Erhö­hung des Detail­grads bei der einen oder ande­ren Auswahl
  • For­ma­tie­run­gen

Ist die Check­lis­te kostenfrei?

Wie die frü­he­ren Ver­sio­nen die­ser Check­lis­te stel­len wir auch die aktu­el­le Check­lis­te wie­der kos­ten­frei zur Ver­fü­gung. Wir appel­lie­ren jedoch an die Fair­ness der Nut­zer und Down­loa­der: Wir möch­ten nicht, dass die­se Check­lis­te ohne unse­re Zustim­mung auf ande­ren Inter­net­sei­ten als Mus­ter zum Down­load ange­bo­ten wird oder sich irgend­wann in einem käuf­lich zu erwer­ben­den Vor­la­gen­buch (ana­log oder digi­tal) wie­der­fin­det. Es wird kei­ne Haf­tung für Schä­den durch die Ver­wen­dung der Check­lis­te übernommen.

Anre­gun­gen und Vor­schlä­ge für die Wei­ter­ent­wi­ckung der Check­lis­te ger­ne an info@​ask-​datenschutz.​de

Vor­la­ge TOM Check­lis­te Tech­ni­sche und Orga­ni­sa­to­ri­sche Maß­nah­men DSGVO
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Bericht 2019 der Daten­schutz­be­hör­de Saar­land — Überblick

Druck­frisch zu berich­ten — die Lan­des­be­auf­trag­te für Daten­schutz und Infor­ma­ti­ons­frei­heit der Auf­sichts­be­hör­de Unab­hän­gi­ges Daten­schutz­zen­trum Saar­land (UZD) hat die­ser Tage den 28. Tätig­keits­be­richt im Daten­schutz für das Saar­land vor­ge­legt (Land­tags­druck­sa­che Saar­land 16/​1200). Dar­in wur­de unter ande­rem auf kon­kre­te, ein­zel­fall­be­zo­ge­ne Ent­wick­lun­gen und Maß­nah­men, erfolg­te Vor­trä­ge, Ver­fah­ren und Bera­tun­gen sowie auf fach­li­che Aspek­te der DSGVO-Vor­ga­ben und ‑umset­zun­gen und Recht­spre­chung detail­liert eingegangen.

News in 2019

Im Jahr 2019 wur­den zwei neue Stel­len für Mit­ar­bei­ter im UDZ vom Land­tag Saar­land bewil­ligt, die erfolg­reich besetzt wur­den, aller­dings sieht das UDZ hier quan­ti­ta­ti­ven Optimierungsbedarf.

Die Web­site des UDZ wur­de mit einem neu­en CMS ange­bun­den und hat ein neu­es Design bekom­men mit Opti­mie­rung auf Bar­rie­re­frei­heit, der Mel­de- und Kon­takt­for­mu­la­re sowie für Mobilgeräte.

Vor dem Hin­ter­grund der Not­wen­dig­keit, wach­sen­den Anfor­de­run­gen, recht­li­chen Vor­ga­ben und einer effek­ti­ven, ange­mes­se­nen Abwehr von Cyber-Angrif­fen kos­ten­ef­fi­zi­ent nach­zu­kom­men, wur­de in dem Bericht die Ein­füh­rung eines ISMS erläu­tert und dabei ins­be­son­de­re ISIS12 „als prag­ma­ti­sches und leicht ska­lier­ba­res Vor­ge­hens­mo­dell“, das auch gera­de Kom­mu­nen eine gute Ver­bin­dung von den Vor­ga­ben und rea­len Res­sour­cen ermögliche.

Der gesam­te Pro­zess von der Sen­si­bi­li­sie­rung der Mit­ar­bei­ter, Ein­schät­zung der Gefähr­dungs­la­ge bis hin zur Abwehr von Angrif­fen kann durch ein ISMS wie ISIS12 gesteu­ert und über­wacht wer­den.

Nach der Imple­men­tie­rung und einem TOM-bezo­ge­nen Audit wur­de das UDZ zum 09.10.2019 zertifiziert.

Bera­tun­gen und Öffentlichkeitsarbeit

Das UDZ hat im Berichts­jahr 50 Ver­an­stal­tun­gen zur Infor­ma­ti­on und Sen­si­bi­li­sie­rung zum Daten­schutz und der DSGVO aus­ge­rich­tet, bei denen es unter ande­rem schwer­punkt­mä­ßig um Aus­le­gungs­fra­gen der DSGVO ging. Ins­ge­samt sieht man auch bei der Öffent­lich­keit ein stei­gen­des Inter­es­se an Daten­schutz­the­men und ‑fra­gen.

In Bezug auf das im Dezem­ber 2019 beschlos­se­ne Jus­tiz­voll­zugs­da­ten­schutz­ge­setz, bei des­sen Ent­wür­fen das UZD bera­tend invol­viert war, stellt der Bericht fest, dass man sich eine umfas­sen­de Moder­ni­sie­rung des Daten­schutz­rechts auch in die­sem Bereich gewünscht hätte.

Die UDZ nahm an Bera­tungs­ge­sprä­chen mit der Enquête­kom­mis­si­on „Digi­ta­li­sie­rung im Saar­land“ teil und führ­te hier unter ande­rem die wich­ti­ge Rol­le des Daten­schut­zes in der Ent­wick­lung des E‑Government aus.

In Brüs­sel tausch­te man sich bei der EU-Ver­tre­tung des Saar­lan­des über die inner­eu­ro­päi­sche Zusam­men­ar­beit der Daten­schutz­be­hör­den aus. In den 154 Fäl­len nahm die Lan­des­da­ten­schutz­be­hör­de ihre Ver­fah­rens­zu­stän­dig­keit iSd. Art. 56 DSGVO in Bezug auf inner­eu­ro­päi­sche, län­der­über­grei­fen­de Ver­ar­bei­tun­gen wahr. Die Behör­de war an elf Recht­set­zungs­vor­ha­ben beteiligt.

Daten­schutz­ver­let­zun­gen nach Art. 33 DSGVO

Dem Bericht zufol­ge wur­den im ver­gan­ge­nen Jahr 286 Daten­schutz­ver­let­zun­gen an die Lan­des­da­ten­schutz­be­hör­de gemel­det und elf amt­li­che Maß­nah­men iSd. Art. 58 DSGVO zur Prä­ven­ti­on von Daten­pan­nen vor­ge­nom­men. Den Anstieg der Mel­dun­gen von Daten­pan­nen wird auf höhe­re Kri­te­ri­en durch die DSGVO, aber auch eine höhe­re Sen­si­bi­li­tät für Daten­schutz­the­men gesehen.

Prü­fun­gen

In sei­nem Bericht spricht das UZD von „meh­re­ren Prü­fun­gen“, die — meist anlass­be­zo­gen und oft im Kon­text des Beschäf­tig­ten­da­ten­schut­zes — in 2019 in Ein­rich­tun­gen sowohl ange­kün­digt als auch unan­ge­kün­digt durch­ge­führt wur­den. Kri­te­ri­um für die Fra­ge der Vor­ab­an­kün­di­gung sei die Abwä­gung der Wahr­schein­lich­keit eines Weg­falls des Prüf­ge­gen­stands durch Mani­pu­la­ti­on im Fal­le der Ankün­di­gung. Im Vor­feld wür­den Prüf­ge­gen­stand und ‑ablauf klar defi­niert und im Regel­fall zunächst die Vor­la­ge von VVT, einer DSFA „oder zumin­dest [..] Risi­ko­be­wer­tung“, der TOM, Doku­men­ta­tio­nen zum Umgang mit Betrof­fe­nen­rech­ten, Lösch­fris­ten und wei­te­re Daten­schutz­kri­te­ri­en vor Ort ange­for­dert. Dar­auf­fol­gend die Prü­fung des kon­kre­ten Anlas­ses und Ver­fer­ti­gung einer Kurz­zu­sam­men­fas­sung vor Ort, die zusam­men mit dem Ver­ant­wort­li­chen erör­tert wird.

Der eigent­li­che Prüf­be­richt wird der Ein­rich­tung /​ dem Ver­ant­wort­li­chen zuge­stellt und die­ser kann dazu Stel­lung neh­men. Gege­be­nen­falls erfol­gen Abhil­fe­maß­nah­men nach Art. 58 Abs. 2 DSGVO und die Ver­hän­gung einer Geldbuße.

Das UZD führ­te nach der Ein­füh­rung des Ein­sat­zes von Body-Cams bei der Poli­zei Saar­land Stich­pro­ben durch, bei denen es erheb­li­che Defi­zi­te bei der Ein­hal­tung der Daten­schutz­vor­ga­ben fest­ge­stellt hat.

Bei der Prü­fung von BCR (Bin­ding Cor­po­ra­te Rules) zur Daten­si­cher­heit inner­halb inter­na­tio­nal agier­den­der Kon­zern­struk­tu­ren iSd. Art. 47 DSGVO war das UDZ in 2019 ins­ge­samt zwei­mal betei­ligt — bei 20 BCR-Ver­fah­ren europaweit.

Rechen­schafts­pflicht Großunternehmen

Ende 2018, Anfang 2019 wur­den drei der größ­ten Unter­neh­men des Saar­lands um Rechen­schaft ersucht hin­sicht­lich DSGVO Umset­zungs­stand, VVT, Risi­ko­ab­schät­zun­gen und Pro­zes­se und die daten­schutz­kon­for­me Ver­ar­bei­tung von per­so­nen­be­zo­ge­ner Daten im all­ge­mei­nen sowie im Detail.

Wei­te­re Themen

Der Bericht ent­hält außer­dem detail­lier­te Kapi­tel unter ande­rem zu Rechts­fra­gen, recht­li­chen Aus­le­gun­gen und Bewer­tun­gen sowie Rechts­an­wen­dung der DSGVO, die inter­es­san­te und wich­ti­ge Aspek­te beleuchten:

  • Infor­ma­ti­ons­pflich­ten
  • Aus­kunfts­recht
  • Abgren­zung der klas­si­schen AV zur Gemein­sa­men Verantwortlichkeit
  • DSFA
  • Zer­ti­fi­zie­rung und Akkreditierung
  • Fashion ID
  • Planet49
  • Ori­en­tie­rungs­hil­fe Tele­me­di­en der DSK
  • ePri­va­cy-Ver­ord­nung
  • Win­dows 10
  • Daten­schutz­kon­for­me Nut­zung von Whats­App im Rah­men kom­mu­na­ler Bürgerdienste
  • Strea­ming von Ratssitzungen
  • Nut­zung von Geodaten
  • Tele­ar­beit bei der Polizei
  • Licht­bild­ab­gleich in Ord­nungs­wid­rig­kei­ten­ver- fahren
  • Foto­gra­fie­ren an Schu­len und Kindergärten
  • Video­über­wa­chung
  • Daten­schutz im Verein
  • Daten­schutz­recht­li­che Bewer­tung tele­fo­ni­scher Werbeansprachen
  • Ein­sicht in die Patientenakte

Den Bericht fin­den Sie im pdf Voll­text auf der Web­site der Lan­des­be­auf­trag­ten für Daten­schutz und Infor­ma­ti­ons­frei­heit der Auf­sichts­be­hör­de Unab­hän­gi­ges Daten­schutz­zen­trum Saar­land — UZD.

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“Ich bereue den Pass­wort-Wahn­sinn” — weg mit den Pass­wort Mythen

Wie­so bis­her ein Pass­wort dau­ernd gewech­selt wer­den musste

8 Sei­ten, die es in sich haben. Die “NIST Spe­cial Publi­ca­ti­on 800–63. Appen­dix A”. Ver­fasst 2003 von Mis­ter Bill Burr. Sei­ner­zeit Mit­ar­bei­ter des Natio­nal Insti­tu­te of Stan­dards and Tech­no­lo­gy (NIST). Das NIST ist eine US-Behör­de, die unter ande­rem für Tech­no­lo­gie­stan­dards zustän­dig ist. Die dama­li­ge Emp­feh­lung hielt Ein­zug in die Sicher­heits­li­te­ra­tur und hält sich seit­her dort hart­nä­ckig. Auch der BSI IT-Grund­schutz und ande­re Sicher­heits­stan­dards bau­en auf die­ser Emp­feh­lung auf. Nach sei­ner Pen­sio­nie­rung fand Burr offe­ne Wor­te für sei­ne dama­li­ge Emp­feh­lung ein siche­res Pass­wort: “Ich bereue den Passwort-Wahnsinn”

Bis­her galt ein Pass­wort als sicher, wenn es kom­plex war und dau­ernd geän­dert wurde

Das NIST emp­fahl bis­her zur Passwortsicherheit:

  1. Pass­wör­ter sol­len kom­plex sein (Groß­schrei­bung, Klein­schrei­bung, Zah­len, Sonderzeichen)
  2. Pass­wör­ter sol­len alle 90 Tage gewech­selt werden

Im Ergeb­nis fluch­ten die End­an­wen­der rund um den Glo­bus. Siche­rer sind Pass­wör­ter hier­durch nicht gewor­den. Dafür haben die­se Emp­feh­lun­gen viel Ner­ven und Zeit gekostet.

“Ich bereue den Passwort-Wahnsinn”

In einem Inter­view hat sich der nun in Ren­te ste­hen­de Burr gegen­über der Washing­ton Post geäu­ßert. “Die Wahr­heit ist: Ich war auf dem fal­schen Damp­fer.” Wir haben auf unse­rem Sicher­heits­blog in 2016 bereits einen Arti­kel hier­zu ver­fasst “Über Bord mit ver­al­te­ten star­ren Pass­wort-Richt­li­ni­en”.

Das NIST hat nun im Som­mer 2017 die­se 14 Jah­ren alten Emp­feh­lun­gen und Rege­lun­gen zur Pass­wort­si­cher­heit kom­plett über­ar­bei­tet. Und die­sen Wahn­sinn damit hof­fent­lich gestoppt. Bis sich das in der Lite­ra­tur und erst recht in der Pra­xis durch­setzt, wird es jedoch eini­ge Zeit brau­chen. Im Final Draft zum Bau­stein ORP4 des BSIFinal Draft zum Bau­stein ORP4 des BSI (IT-Grund­schutz) heißt es im Okto­ber 2019:

IT-Sys­te­me oder Anwen­dun­gen SOLLTEN NUR mit einem vali­den Grund zum Wech­sel des Pass­worts auf­for­dern. Rei­ne zeit­ge­steu­er­te Wech­sel SOLLTEN ver­mie­den wer­den. Es MÜSSEN Maß­nah­men ergrif­fen wer­den, um die Kom­pro­mit­tie­rung von Pass­wör­tern zu erken­nen. Ist dies nicht mög­lich, so SOLLTE geprüft wer­den, ob die Nach­tei­le eines zeit­ge­steu­er­ten Pass­wort­wech­sels in Kauf genom­men wer­den kön­nen und Pass­wör­ter in gewis­sen Abstän­den gewech­selt werden.

In den aktu­ell (Stand 02/​2020) ver­öf­fent­lich­ten Bau­stein OPR4Bau­stein OPR4 hat dies lei­der noch kei­nen Ein­zug gefun­den. Aber die Rich­tung stimmt.

Eine siche­re Passwort-Richtlinie

Die aktua­li­sier­ten Pass­wort­emp­feh­lun­gen lau­ten (zusam­men­ge­fasst):

  • Kei­ne Son­der­zei­chen mehr: Eine Aus­wahl an Groß- und Klein­buch­sta­ben zusam­men mit Zah­len ist aus­rei­chend. Besser ..
  • Län­ge­re Pass­wör­ter: Ein um nur einen Buch­sta­ben ver­län­ger­tes Pass­wort ver­grö­ßert den Such­raum für Pass­wort­kna­cker mehr als ein Son­der­zei­chen. 12 Stel­len sind Mini­mum, bes­ser 20, Opti­mum 64. Dabei dür­fen durch­aus gan­ze Sät­ze zum Ein­satz kom­men. Solan­ge es sich dabei nicht um bekann­te Zita­te oder Rede­wen­dun­gen han­delt (Risi­ko Wörterbuchattacke!).
  • Kei­ne regel­mä­ßi­gen Ände­run­gen mehr: Es erhöht sich ledig­lich die Gefahr des Ver­ges­sens oder Auf­schrei­bens von Pass­wör­tern. Das schafft kei­ne Sicher­heit, im Gegenteil!
  • Kei­ne Sicher­heits­fra­gen zur Frei­schal­tung: Wo liegt die Sicher­heit, wenn sich die Fra­ge “Wie heißt ihr Haus­tier?” aus dem öffent­li­chen Face­book Pro­fil eines Nut­zers beant­wor­ten lässt?

Wir emp­feh­len zusätz­lich eine Bedro­hungs­ana­ly­se für die zu schüt­zen­den Log­ins. Grei­fen wei­te­re Sicher­heits­maß­nah­men wie auto­ma­ti­sche Sper­re nach x Fehl­ver­su­chen , kön­nen auch kür­ze­re Pass­wör­ter durch­aus Sinn machen. Beant­wor­ten Sie sich doch ein­fach mal die Fra­ge, wie­so Ban­ken eine EC-Kar­te mit einer PIN aus 4 Zif­fern schüt­zen? Weil Sie kei­ne Ahnung von Sicher­heit und Risi­ken haben? Oder weil die Kar­te nach 3 Fehl­ver­su­chen ein­fach gesperrt wird?

Natür­lich kann es zwin­gen­de Grün­de geben, ein Pass­wort doch mal zu ändern:

  • Es hat jemand bei der Ein­ga­be des Pass­worts zuge­se­hen (Should­er Surfing)
  • Sie haben Ihr Pass­wort wei­ter­ge­ge­ben, statt einen Stell­ver­tre­ter­zu­griff einzurichten
  • Ihre Zugangs­da­ten wer­den bei „Have I been paw­ned“„Have I been paw­ned“ oder auch dem Iden­ti­ty Leak Che­ckerIden­ti­ty Leak Che­cker des HPI (umfang­rei­cher als HIBP) als kom­pro­mit­tiert gemeldet

Aber nur weil jedes Jahr der sog. „Chan­ge your Password“-Day aus­ge­ru­fen ist, brau­chen Sie nicht aktiv zu werden.

In vie­len Fäl­len kann als wei­te­re — unab­hän­gi­ge — Schutz­maß­nah­me auch eine Zwei-Fak­tor-Authen­ti­fi­zie­rung (2FA) zum Ein­satz kom­men und sehr nütz­lich sein. Neben dem Log­in mit Benut­zer­na­me und Pass­wort wird über eine wei­te­re unab­hän­gi­ge Kom­po­nen­te (Fak­tor) ein mehr­stel­li­ger Code zeit­ab­hän­gig gene­riert, der zusätz­lich ange­ge­ben wer­den muss. Die­se Kom­po­nen­te kann ein Hard­ware-Token, eine Key­card oder auch ein Smart­phone sein. Es gibt zahl­rei­che wei­te­re Mög­lich­kei­ten für eine 2FA (Bei­trag auf Wiki­pe­dia mit Erklä­run­gen). Durch die Kom­bi­na­ti­on die­ser bei­den von­ein­an­der unab­hän­gi­gen not­wen­di­gen Anga­ben für den Log­in ent­steht ein sehr hoher Schutz. Vor­aus­ge­setzt, auf den zwei­ten Fak­tor wird gut auf­ge­passt (Schutz des Smart­phones mit Code-Sper­re bei Inak­ti­vi­tät, Absi­che­rung der 2FA App auf dem Smart­phone mit wei­te­rem Code oder Fingerprint).

Suchen Sie Argu­men­te, die haus­in­ter­ne Pass­wort­richt­li­nie zeit­ge­mäß und sicher umzu­ge­stal­ten? Ori­en­tie­ren Sie sich an der neu­en NIST Poli­cy. Fak­ten zu den Mythen und Irr­tü­mern als Argu­men­ta­ti­ons­hil­fe fin­den Sie in unse­rem Blog­bei­trag “Über Bord mit ver­al­te­ten star­ren Pass­wort-Richt­li­ni­en”.

Sinn­voll ist es sicher­lich, Admin-Kenn­wör­ter stren­ge­ren Schutz­re­ge­lun­gen zu unter­wer­fen. Ser­ver­diens­te soll­te nicht nicht als Haupt­ad­min lau­fen, son­dern einen eige­nen Diens­te-Admin erhal­ten. Admi­nis­tra­to­ren ver­fü­gen über zwei Nut­zer­ac­counts: Den per­so­nen­be­zo­ge­nen Admi­nis­tra­ti­ons­ac­count und einen Stan­dard­nut­zer. Kei­ne Admin-Auf­ga­be zu erle­di­gen, dann wird auch nur im Stan­dard­nut­zer gear­bei­tet. Und eigent­lich selbst­er­klä­rend: Admi­nis­tra­ti­ons-Accounts haben per Grup­pen­richt­li­nie kei­nen Zugriff auf das Inter­net (lei­der immer noch nicht weit verbreitet).

Auch am Pri­vat-PC gilt: Ein Admin-Account für Instal­la­ti­on und Kon­fi­gu­ra­ti­on, ein nor­ma­ler Nut­zer mit ein­ge­schränk­ten Rech­ten für das täg­li­che Sur­fen, Mai­len und Dad­deln. Kos­tet wenig Zeit für das Umlog­gen bei Bedarf, erhöht aber das Schutz­le­vel um einiges.

Und nut­zen Sie für die Flut an Pass­wör­tern doch ein­fach einen Pass­wort-Tre­sor (kei­ne Cloud-Anbie­ter) wie Kee­pass. Eine prak­ti­sche Anlei­tung und Hil­fe fin­den Sie hier im Blog.Eine prak­ti­sche Anlei­tung und Hil­fe fin­den Sie hier im Blog.

Wei­te­re Bei­trä­ge zum The­ma Passwort

Ihr Daten­schutz­be­auf­trag­ter oder Infor­ma­ti­ons­si­cher­heits­be­auf­trag­ter unter­stützt Sie ger­ne bei die­sem The­ma. Sie haben kei­nen? Spre­chen Sie uns an.

Update 01.02.2020:
Ergän­zen von Grün­den für Pass­wort-Wech­sel, Hin­wei­se auf Umgang mit Admin-Accounts, Ver­weis auf BSI Draft Bau­stein ORP.4

Infor­ma­ti­ons­si­cher­heits­kon­zept Arbeits­hil­fe V 3.0 erschie­nen — jetzt mit LSI Siegel

Wer benö­tigt ein Informationssicherheitskonzept?

Jede Orga­ni­sa­ti­on ist gefor­dert, die Anfor­de­run­gen aus Art. 32 DSGVO zu erfül­len. Da steht in Absatz 1:

Unter Berück­sich­ti­gung des Stands der Tech­nik, der Imple­men­tie­rungs­kos­ten und der Art, des Umfangs, der Umstän­de und der Zwe­cke der Ver­ar­bei­tung sowie der unter­schied­li­chen Ein­tritts­wahr­schein­lich­keit und Schwe­re des Risi­kos für die Rech­te und Frei­hei­ten natür­li­cher Per­so­nen tref­fen der Ver­ant­wort­li­che und der Auf­trags­ver­ar­bei­ter geeig­ne­te tech­ni­sche und orga­ni­sa­to­ri­sche Maß­nah­men, um ein dem Risi­ko ange­mes­se­nes Schutz­ni­veau zu gewähr­leis­ten; die­se Maß­nah­men schlie­ßen gege­be­nen­falls unter ande­rem Fol­gen­des ein:

a) die Pseud­ony­mi­sie­rung und Ver­schlüs­se­lung per­so­nen­be­zo­ge­ner Daten;
b) die Fähig­keit, die Ver­trau­lich­keit, Inte­gri­tät, Ver­füg­bar­keit und Belast­bar­keit der Sys­te­me und Diens­te im Zusam­men­hang mit der Ver­ar­bei­tung auf Dau­er sicherzustellen;
c) die Fähig­keit, die Ver­füg­bar­keit der per­so­nen­be­zo­ge­nen Daten und den Zugang zu ihnen bei einem phy­si­schen oder tech­ni­schen Zwi­schen­fall rasch wiederherzustellen;
d) ein Ver­fah­ren zur regel­mä­ßi­gen Über­prü­fung, Bewer­tung und Eva­lu­ie­rung der Wirk­sam­keit der tech­ni­schen und orga­ni­sa­to­ri­schen Maß­nah­men zur Gewähr­leis­tung der Sicher­heit der Verarbeitung.

Unter b) sind die Grund­wer­te der Infor­ma­ti­ons­si­cher­heit Ver­trau­lich­keit, Ver­füg­bar­keit und Inte­gri­tät genannt. Betrach­ten wir die Kurz­de­fi­ni­tio­nen aus der Infor­ma­ti­ons­si­cher­heit hierzu.

Ver­trau­lich­keit: Kei­ne unbe­rech­tig­te Kennt­nis­nah­me (bis hin zum Miß­brauch) der Infor­ma­tio­nen, weder durch Mit­ar­bei­ter noch durch Externe.

Inte­gri­tät: Die Infor­ma­tio­nen sind kor­rekt, voll­stän­dig und unver­fälscht. Ände­run­gen sind nach­voll­zieh­bar und rück­gän­gig zu machen.

Ver­füg­bar­keit: Die Infor­ma­tio­nen ste­hen zur rich­ti­gen Zeit am rich­ti­gen Ort zur Ver­fü­gung (nicht beschränkt auf IT-Ver­füg­bar­keit). [Ver­füg­bar­keit ist in der Tat erst an drit­ter Stel­le, auch wenn in der Pra­xis um das The­ma Aus­fall­zei­ten ger­ne der Tanz um das gol­de­ne Kalb stattfindet.]

Die­se Grund­wer­te der Infor­ma­ti­ons­si­cher­heit sicher­zu­stel­len, ist das Ziel eines jeden Infor­ma­ti­ons­si­cher­heits­kon­zepts, auch des Stan­dards der sog. “Arbeits­hil­fe”.

Unter­punkt d) ver­langt von Ihrer Orga­ni­sa­ti­on, die Wirk­sam­keit der im Hin­blick auf Ver­trau­lich­keit, Inte­gri­tät und Ver­füg­bar­keit ergrif­fe­nen tech­ni­schen und orga­ni­sa­to­ri­schen Maß­nah­men regel­mä­ßig zu prü­fen und bei Bedarf nach­zu­jus­tie­ren oder geeig­ne­te zusätz­li­che bzw. ergän­zen­de Schutz­maß­nah­men ein­zu­füh­ren. Auch dies ist eine der Kern­funk­tio­nen eines funk­tio­nie­ren­den Informationssicherheitskonzepts.

Salopp gesagt, ver­langt die DSGVO von Orga­ni­sa­tio­nen in die­sem Fall nicht weni­ger als die Ein­füh­rung eines Infor­ma­ti­ons­si­cher­heits­kon­zepts und des­sen kon­ti­nu­ier­li­chen Betrieb. Klar kann man ver­su­chen, sich auch selbst ein Kon­zept zu “bas­teln”, bleibt nur die Fra­ge “Wie­so soll­te man das tun?”

Baye­ri­sche Kom­mu­nen sind per Gesetz (BayE­GovG) sogar dazu ver­pflich­tet, bis zum 01.01.2020 ein Infor­ma­ti­ons­si­cher­heits­kon­zept ein­ge­führt und im lau­fen­den Betrieb zu haben.

Bewähr­te Stan­dards wie die ISO 27001, der BSI IT-Grund­schutz, ISIS12 (als Ablei­tung aus dem IT-Grund­schutz) sind seit vie­len Jah­ren bewähr­te Stan­dards, um ein Infor­ma­ti­ons­si­cher­heits­kon­zept ein­zu­füh­ren, zu betrei­ben und damit auch die Anfor­de­run­gen aus Art. 32 DSGVO zu erfül­len. Die­se Stan­dards ska­lie­ren zwar auch für klei­ne­re Orga­ni­sa­tio­nen, sind den­noch sehr res­sour­cen­in­ten­siv. Hier hat für den kom­mu­na­len Bereich die Inno­va­ti­ons­stif­tung Baye­ri­sche Kom­mu­ne im Auf­trag der Baye­ri­schen Kom­mu­na­len Spit­zen­ver­bän­de ange­setzt und gera­de für klei­ne­re kom­mu­na­le Ein­rich­tun­gen durch a.s.k. Daten­schutz die “Arbeits­hil­fe zur Ein­füh­rung eines Infor­ma­ti­ons­si­cher­heits­kon­zepts nach Art. 11 BayE­GovG” ent­wi­ckeln las­sen. Die­ser Stan­dard basiert auf den Erkennt­nis­sen und Vor­ge­hens­wei­sen aus zahl­rei­chen IT-Grund­schutz-Pro­jek­ten sowie dem frü­he­ren “Quick Check Daten­schutz + Daten­si­cher­heit”. Ent­ge­gen der Bezeich­nung und ursprüng­li­chen Aus­rich­tung auf den kom­mu­na­len Bereich ist die “Arbeits­hil­fe” uni­ver­sell ein­setz­bar und natür­lich auch in Unter­neh­men ein­setz­bar. Hier­zu sind ledig­lich Begriff­lich­kei­ten anzu­pas­sen, statt Bür­ger­meis­ter heißt es dann eben Geschäftsführer.

Stan­dard für Infor­ma­ti­ons­si­cher­heit Arbeits­hil­fe Ver­si­on 3.0 erschienen

Am 26. Sep­tem­ber 2019 ist die Arbeits­hil­fe mitt­ler­wei­le in Ver­si­on 3.0 erschie­nen. Die Wei­ter­ent­wick­lung und Anpas­sung oblag erneut uns von der a.s.k. Daten­schutz. Neben Aktua­li­sie­run­gen z.B. bei Links zum gera­de auf­ge­frisch­ten BSI IT-Grund­schutz stand neben der Feh­ler­kor­rek­tur die Anpas­sung an das Sie­gel “Kom­mu­na­le IT-Sicher­heit” des Lan­des­amts für Sicher­heit in der Infor­ma­ti­ons­tech­nik — kurz LSI — in Nürn­berg im Vor­der­grund. Wenn Sie mehr über das LSI Sie­gel erfah­ren wol­len, fin­den Sie Details hier­zu in einem wei­te­ren Blog­bei­trag.

Kom­mu­na­le Ein­rich­tun­gen, die sich zur Ein­füh­rung eines Infor­ma­ti­ons­si­cher­heits­kon­zepts auf Basis der Arbeits­hil­fe ent­schei­den, erfül­len mit der Umset­zung die Anfor­de­run­gen des LSI zum Erhalt des Sie­gels “Kom­mu­na­le IT-Sicher­heit”. Das setzt natür­lich eine ernst­haf­te und ehr­li­che Bear­bei­tung der 9 Kapi­tel der Arbeits­hil­fe zur Infor­ma­ti­ons­si­cher­heit in der Kom­mu­ne voraus.

Hier geht es direkt zum Down­load der Arbeits­hil­fe V 3.0. Soll­te der Link nicht mehr funk­tio­nie­ren, nut­zen Sie bit­te die Start­sei­te der Inno­va­ti­ons­stif­tung und suchen die Ver­öf­fent­li­chung vom 28.09.2019.

Mit a.s.k. Daten­schutz und der Arbeits­hil­fe zum Sie­gel “Kom­mu­na­le IT-Sicherheit”

Wenn Sie sich bei der Ein­füh­rung der Arbeits­hil­fe in Ihrer Ver­wal­tung durch das Team von a.s.k. Daten­schutz unter­stüt­zen las­sen, dann über­neh­men wir am Ende die For­ma­li­tä­ten der not­wen­di­gen Anga­ben und Aus­künf­te gegen­über des LSI. Einem Erhalt des Sie­gels soll­te dann nichts mehr im Wege stehen.

Soll­ten wir Sie im Anschluß auch als exter­ne Infor­ma­ti­ons­si­cher­heits­be­auf­trag­te betreu­en, küm­mern wir uns mit Ihnen gemein­sam auch um die Ver­län­ge­rung des Sie­gels nach Ablauf der 2 Jah­re Gül­tig­keits­dau­er. Dazu muss dem LSI der Wei­ter­be­trieb Ihres Infor­ma­ti­ons­si­cher­heits­kon­zepts belegt bzw. nach­ge­wie­sen wer­den. Auch dies wür­den wir von a.s.k. Daten­schutz übernehmen.

Übri­gens nut­zen wir zur Ein­füh­rung und zum Betrieb Ihres Infor­ma­ti­ons­si­cher­heits­kon­zepts auf Basis der Arbeits­hil­fe eine hoch­mo­der­ne und voll­ver­schlüs­sel­te Pro­jekt­platt­form. Damit wird die Bear­bei­tung der Punk­te zwar kein Kin­der­spiel, aber die Doku­men­ta­ti­on dazu erle­digt sich fast von selbst. Gleich­zei­tig ver­säu­men Sie und wir kei­ne Revi­si­ons­ter­mi­ne und Wie­der­vor­la­gen. Mehr Infos in die­sem Blog­bei­trag. Unse­re Platt­form ist bereits für Ver­si­on 3.0 der Arbeits­hil­fe aktua­li­siert und angepasst.

Unter­neh­men und die Arbeits­hil­fe als Informationssicherheitskonzept

Wie ein­gangs schon beschrie­ben, ist auch dies kein Pro­blem. In der Wort­wahl wer­den zwar kom­mu­na­le Funk­tio­nen adres­siert, aber die inhalt­li­chen Anfor­de­run­gen an Infor­ma­ti­ons­si­cher­heit sind zwi­schen Unter­neh­men und Behör­den iden­tisch. Erset­zen Sie in Gedan­ken ein­fach Begrif­fe wie “Bür­ger­meis­ter” mit “Geschäfts­füh­rer” und schon sind Sie in der Unter­neh­mens­welt angekommen.

Das ein­zi­ge Man­ko: Das LSI Sie­gel “Kom­mu­na­le IT-Sicher­heit” kann nur von kom­mu­na­len Ein­rich­tun­gen erwor­ben wer­den. Als Unter­neh­men sind Sie hier außen vor. Ger­ne unter­stüt­zen wir auch Ihr Unter­neh­men bei der Ein­füh­rung eines Informationssicherheitskonzepts.

Ange­bot Infor­ma­ti­ons­si­cher­heits­kon­zept für Kom­mu­nen bzw. Behörden

Sie wün­schen ein unver­bind­li­ches Ange­bot? Dann nut­zen Sie ein­fach unser ver­schlüs­sel­tes Anfra­ge-For­mu­lar. Wir mel­den uns zeit­nah bei Ihnen.

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BSI warnt vor Ger­man­Wi­per: Löschen statt Ver­schlüs­seln ist die Devi­se die­ses Trojaners

Wer aktu­ell eine Bewer­bung per Email erhält, soll­te beson­ders wach­sam sein. Hat­ten auf Stel­len­an­zei­gen hin prä­pa­rier­te Kryp­to-Tro­ja­ner wie Gol­den Eye damals das Ver­schlüs­seln aller Daten auf dem Ziel­sys­tem im Sinn, sieht das bei Ger­man­Wi­per nun anders aus. Statt Ver­schlüs­se­lung greift die­se neue Ran­som­wa­re zum Löschen aller Daten. Im ange­häng­ten ZIP-Archiv befin­det sich die­ses Mal kein Word-Doku­ment mit Makros, son­dern eine Win­dows-Link-Datei. Wird die­se gestar­tet, öff­net sich die Win­dows Power­shell und der eigent­li­che Schad­code von Ger­man­Wi­per wird gela­den und aus­ge­führt. Lt. BSI gibt der Text der Email noch kei­nen Anlass zum Arg­wohn. Unbe­darf­te bzw. unsen­si­bi­li­sier­te Anwen­der dürf­ten also durch­aus eine Risi­ko­grup­pe für die­sen Angriff darstellen.

Hof­fen auf eine Löse­geld­for­de­rung nach mög­li­cher Bit­co­in-Löse­geld­zah­lung braucht man bei Ger­man­Wi­per nicht. Denn statt zur Ver­schlüs­se­lung zu grei­fen, löscht Ger­man­Wi­per ein­fach alle Daten im Rah­men der Zugriffs­rech­te des Anwen­ders. Gelöscht wird nicht mit dem klas­si­schen Ver­schie­ben in den Papier­korb und anschlie­ßen­dem Lee­ren des Papier­korbs. In die­sem Fall wären die Daten meist mit mehr oder weni­ger Auf­wand wie­der­her­stell­bar. Ger­man­Wi­per über­schreibt vor­han­de­ne Daten mit Nul­len. Per­fi­de: Am Ende zeigt Ger­man­Wi­per doch einen Löse­geld­bild­schirm an. Dar­auf ein­ge­hen, soll­te man jedoch nicht. Denn die von Ger­man­Wi­per gelösch­ten Daten kön­nen auch nach Zah­lung von Löse­geld nicht mehr wie­der­her­ge­stellt werden.

Wohl dem, der ein funk­ti­ons­fä­hi­ges und regel­mä­ßig geprüf­tes Back­up sei­ner Daten hat. Die­ses soll­te selbst­ver­ständ­lich „off­line“ sein, also durch einen Angriff wie mit Ger­man­Wi­per nicht erreich­bar sein. Berech­ti­gungs­kon­zep­te soll­ten nach dem least pri­vi­le­ge Prin­zip umge­setzt sein (nur so vie­le Zugriffs­rech­te wie zwin­gend not­wen­dig). Exter­ne Lauf­wer­ke aber auch Netz­lauf­wer­ke soll­ten wirk­lich nur im Fall der Daten­si­che­rung ver­bun­den sein und danach wie­der getrennt wer­den. Eine Grund­an­for­de­rung ist eben­falls: Ein Admi­nis­tra­tor surft mit sei­nen erwei­ter­ten Rech­ten nicht im Inter­net und liest damit auch kei­ne Emails. Für die­se Tätig­kei­ten steht ein ein­ge­schränk­ter Account zur Verfügung.

Im Rah­men eines Infor­ma­ti­ons­si­cher­heits­kon­zepts aber auch bei regel­mä­ßig durch den Daten­schutz­be­auf­trag­ten geprüf­ten tech­ni­schen und orga­ni­sa­to­ri­schen Maß­nah­men soll­te dies gewähr­leis­tet sein. Auch regel­mä­ßi­ge Tests zur Daten­wie­der­her­stel­lung (Reco­very-Tests) hel­fen, die­sem Risi­ko zu begeg­nen. Viel­leicht wäre es auch ein guter Zeit­punkt, die schon eine Wei­le zurück­lie­gen­de Sen­si­bi­li­sie­rung der Mit­ar­bei­ter nachzuholen.

Sie ver­fü­gen noch über kei­nen Daten­schutz­be­auf­trag­ten? Mit einem Infor­ma­ti­ons­si­cher­heits­kon­zept wie dem BSI IT-Grund­schutz, ISIS12 oder der Vari­an­te „Arbeits­hil­fe“ für kleins­te Ein­rich­tun­gen haben Sie zwar schon gelieb­äu­gelt, aber noch nichts der­glei­chen umge­setzt? Dann spre­chen Sie uns ger­ne an. Ger­ne unter­stüt­zen wir Sie auch als exter­ne Daten­schutz­be­auf­trag­te und exter­ne Infor­ma­ti­ons­si­cher­heits­be­auf­trag­te mit unse­rem Team in Ber­lin, Sim­mels­dorf und Mün­chen und unse­rer über 10 Jah­re bewähr­ten Erfah­rung mit prag­ma­ti­schen Lösungen.

Arbeits­hil­fe der Inno­va­ti­ons­stif­tung und Baye­ri­sches Sie­gel “Kom­mu­na­le IT-Sicherheit”

Baye­ri­sches Sie­gel “Kom­mu­na­le IT-Sicherheit”

Das Baye­ri­sche Lan­des­amt für Sicher­heit in der Infor­ma­ti­ons­tech­nik (kurz LSI) bie­tet seit Mai 2019 ein Prüf­sie­gel für den Umset­zungs­stand der Infor­ma­ti­ons­si­cher­heit in baye­ri­schen Kom­mu­nen an. Auf Basis einer Selbst-Aus­kunft kann die Kom­mu­ne damit eine Min­dest­ab­si­che­rung in der Infor­ma­ti­ons­si­cher­heit nach­wei­sen. Das Sie­gel ist unab­hän­gig vom ver­wen­de­ten ISMS-Stan­dard. Das Sie­gel hat eine Gül­tig­keits­dau­er von 2 Jah­ren. Eine Ver­län­ge­rung kann bean­tragt wer­den. Dazu muss die Kom­mu­ne jedoch die akti­ve Beschäf­ti­gung mit dem The­ma Infor­ma­ti­ons­si­cher­heit und den Betrieb des Infor­ma­ti­ons­si­cher­heits­kon­zepts nach­wei­sen. Wie bei “ech­ten” Zer­ti­fi­zie­run­gen kann ein erst­ma­lig erteil­tes Sie­gel also auch wie­der ent­zo­gen werden.

Kann mit dem Infor­ma­ti­ons­si­cher­heits­kon­zept “Arbeits­hil­fe” der Inno­va­ti­ons­stif­tung Baye­ri­sche Kom­mu­ne das Sie­gel erreicht werden?

Das Infor­ma­ti­ons­si­cher­heits­kon­zept “Arbeits­hil­fe” der Inno­va­ti­ons­stif­tung Baye­ri­sche Kom­mu­ne (Autor: Sascha Kuhr­au) ist selbst­ver­ständ­lich für den Erhalt des Sie­gels gerüs­tet. Jede Kom­mu­ne, die ihr Infor­ma­ti­ons­si­cher­heits­kon­zept auf Basis der Arbeits­hil­fe ein­ge­führt hat, kann bei ent­spre­chend kor­rek­ter Umset­zung die Vor­aus­set­zun­gen für den Erhalt des LSI Sie­gels erfüllen.

Als Autor der Arbeits­hil­fe und Lei­ter zahl­rei­cher kom­mu­na­ler Infor­ma­ti­ons­si­cher­heits­pro­jek­te sowie kom­mu­na­ler exter­ner Infor­ma­ti­ons­si­cher­heits­be­auf­trag­ter unter­stüt­zen wir von a.s.k. Daten­schutz Sascha Kuhr­au Sie ger­ne bei der Ein­füh­rung und dem Betrieb eines kom­mu­na­len Infor­ma­ti­ons­si­cher­heits­kon­zepts und dem Erhalt des LSI Siegels.

Wo fin­de ich Infor­ma­tio­nen zum Baye­ri­schen Sie­gel “Kom­mu­na­le IT-Sicherheit”?

Das LSI stellt auf sei­ner Web­sei­te aus­führ­li­che Infor­ma­tio­nen bereit (exter­ner Link).

Was hat es mit der “Arbeits­hil­fe” auf sich und wo kann ich die­se beziehen?

Die Arbeits­hil­fe ist eine aus dem IT-Grund­schutz des BSI abge­lei­te­te Sys­te­ma­tik, um klei­ne kom­mu­na­le Ein­rich­tun­gen (aber auch klei­ne Fir­men) bei der Ein­füh­rung und dem Betrieb eines Infor­ma­ti­ons­si­cher­heits­kon­zepts zu unter­stüt­zen und zu beglei­ten. Sie wur­de im Auf­trag der Baye­ri­schen Kom­mu­na­len Spit­zen­ver­bän­de für die Inno­va­ti­ons­stif­tung Baye­ri­sche Kom­mu­ne durch die a.s.k. Daten­schutz Bera­tung Sascha Kuhr­au ent­wi­ckelt. Die Arbeits­hil­fe steht inter­es­sier­ten Orga­ni­sa­tio­nen kos­ten­frei zur Ver­fü­gung. Wei­te­re Infor­ma­tio­nen fin­den Sie auf der Web­sei­te der Inno­va­ti­ons­stif­tung (exter­ner Link).

Im Lau­fe des Jah­res 2019 wird die Arbeits­hil­fe in einer Ver­si­on 3.o erschei­nen, in der kon­kre­te Anpas­sun­gen für das LSI Sie­gel ent­hal­ten sind.

Bis­her gab es ledig­lich für die “gro­ßen” ISMS wie ISO 27001, BSI IT-Grund­schutz oder ISIS12 die Mög­lich­keit im Rah­men einer Zer­ti­fi­zie­rung einen Nach­weis über eine kor­rek­te Umset­zung des ISMS zu erhal­ten. Mit­tels des LSI Sie­gels kann nun auch die Arbeits­hil­fe mit einer sol­chen Art Nach­weis aufwarten.

Ihr Unter­neh­men benö­tigt einen exter­nen Datenschutzbeauftragten?

Kom­pe­ten­te Bera­tung, prag­ma­ti­sche Ein­füh­rung eines DSMS und anschlie­ßen­de Betreu­ung als exter­ner Daten­schutz­be­auf­trag­ter erhal­ten Sie selbst­ver­ständ­lich vom Team von a.s.k. Daten­schutz. For­dern Sie Ihr unver­bind­li­ches Ange­bot über unser For­mu­lar an. Wir mel­den uns bei Ihnen zeitnah.

Infor­ma­ti­ons­si­cher­heit im Fokus: Gemein­de Haar ist ISIS12-zertifiziert

Nach einem knapp zwei­jäh­ri­gen Pro­zeß hat die Gemein­de Haar im Mai 2019 die ISIS12-Zer­ti­fi­zie­rung erreicht. ISIS12 ist ein Stan­dard für ein Infor­ma­ti­ons­si­cher­heits­ma­nage­ment­sys­tem (kurz ISMS) und bil­det in 12 anschau­li­chen Schrit­ten auf Basis des bekann­ten IT-Grund­schutz des BSI (Bun­des­amt für Sicher­heit in der Infor­ma­ti­ons­tech­nik) ein Infor­ma­ti­ons­si­cher­heits­kon­zept ab. ISIS12 wur­de expli­zit für klei­ne und mitt­le­re Unter­neh­men (KMU) und kom­mu­na­le Ein­rich­tun­gen ent­wi­ckelt, für die auf­grund per­so­nel­ler Anfor­de­run­gen der “gro­ße” IT-Grund­schutz nicht durch­führ­bar ist.

In den 24 Mona­ten der Ein­füh­rung des Infor­ma­ti­ons­si­cher­heits­kon­zepts hat die Gemein­de Haar unter ande­rem Schu­lun­gen und Mit­ar­bei­ter­sen­si­bi­li­sie­run­gen in Sachen Infor­ma­ti­ons­si­cher­heit durch­ge­führt. Denn nicht nur das (tech­ni­sche) Sys­tem an sich muss in alle Rich­tun­gen sicher gemacht wer­den, son­dern auch die Men­schen, die mit den Daten umge­hen, müs­sen für das The­ma sen­si­bi­li­siert und geschult wer­den. Das reicht von der Akti­vie­rung der Bild­schirm­sper­re auch bei kür­zes­ter Abwe­sen­heit vom Arbeits­platz bis hin zur unacht­sa­men Frei­ga­be von Daten, wie etwa Pass­wör­ter offen am Schreib­tisch lie­gen zu lassen.
Zeit­gleich wur­den Pro­zes­se im Haus ver­bes­sert und Kon­zep­te erar­bei­tet, die IT-Struk­tur unter die Lupe genom­men und ein Not­fall­ma­nage­ment auf die Bei­ne gestellt. Denn Daten­schutz und Infor­ma­ti­ons­si­cher­heit müs­sen nicht nur im All­tag funk­tio­nie­ren – auch ech­te Not­fall-Sze­na­ri­en wur­den durch­ge­spielt und behan­delt: Was, wenn das Rat­haus mit all sei­nen Ser­vern abbrennt? Selbst dafür gibt es Lösungen.

Feder­füh­rend waren bei der Ein­füh­rung von ISIS12 die Infor­ma­ti­ons­si­cher­heits­be­auf­trag­te der Gemein­de Haar Andrea Schmer­ber und die a.s.k. Daten­schutz Bera­tung unter Lei­tung von Sascha Kuhr­au. Sie waren es auch, die den Audi­tor Andre­as Mann bei der Erst­zer­ti­fi­zie­rung des Zer­ti­fi­zie­rungs­ver­bun­des – Rat­haus mit Bür­ger­haus und die Kita Casi­no­st­ra­ße – durch die Doku­men­te, Kon­zep­te und die Gebäu­de beglei­te­ten. Mit Erfolg, denn die Erst­zer­ti­fi­zie­rung hat geklappt.

Jetzt gilt es, das Infor­ma­ti­ons­si­cher­heits­kon­zept aktu­ell und am Lau­fen zu hal­ten. Daher wird jähr­lich über­prüft, ob die Infor­ma­ti­ons­si­cher­heits­richt­li­ni­en ein­ge­hal­ten wer­den – denn die Tech­nik ist schnel­le­big und auch im Per­so­nal gibt es von Zeit zu Zeit einen Wech­sel. Außer­dem wer­den nach und nach immer mehr der gemeind­li­chen Ein­rich­tun­gen in den Zer­ti­fi­zie­rungs­ver­bund inte­griert. In der Öffent­lich­keit wird der zeit­in­ten­si­ve und arbeits­auf­wen­di­ge Pro­zess kaum wahr­ge­nom­men – und den­noch ist er für jede ein­zel­ne Bür­ge­rin und jeden ein­zel­nen Bür­ger von hoher Wich­tig­keit. Denn es sind ihre Daten, die damit geschützt wer­den. Anlass für die Ein­füh­rung von ISIS12 in der Gemein­de Haar war das Baye­ri­sche E‑Go­vern­ment-Gesetz von 2016. Die­ses ver­pflich­tet aus­nahms­los alle kom­mu­na­len Ver­wal­tungs­ein­rich­tun­gen zur Ein­füh­rung und zum Betrieb eines Infor­ma­ti­ons­si­cher­heits­kon­zepts. Die Gemein­de Haar, allen vor­an deren Infor­ma­ti­ons­si­cher­heits­be­auf­trag­te Andrea Schmer­ber haben sich die­ser Her­aus­for­de­rung gestellt und das Ziel erreicht.

Übri­gens ist ein Infor­ma­ti­ons­si­cher­heits­kon­zept (ein­ge­führt und in Betrieb natür­lich) auch für das The­ma Daten­schutz inter­es­sant. Betrach­tet man Art. 32 DSVGO Sicher­heit der Ver­ar­bei­tung (exter­ner Link) genau­er, so fin­det man dar­in im Absatz 1 fol­gen­de Aussagen:

Unter Berück­sich­ti­gung des Stands der Tech­nik, der Imple­men­tie­rungs­kos­ten und der Art, des Umfangs, der Umstän­de und der Zwe­cke der Ver­ar­bei­tung sowie der unter­schied­li­chen Ein­tritts­wahr­schein­lich­keit und Schwe­re des Risi­kos für die Rech­te und Frei­hei­ten natür­li­cher Per­so­nen tref­fen der Ver­ant­wort­li­che und der Auf­trags­ver­ar­bei­ter geeig­ne­te tech­ni­sche und orga­ni­sa­to­ri­sche Maß­nah­men, um ein dem Risi­ko ange­mes­se­nes Schutz­ni­veau zu gewähr­leis­ten; die­se Maß­nah­men schlie­ßen gege­be­nen­falls unter ande­rem Fol­gen­des ein:
- die Pseud­ony­mi­sie­rung und Ver­schlüs­se­lung per­so­nen­be­zo­ge­ner Daten;
- die Fähig­keit, die Ver­trau­lich­keit, Inte­gri­tät, Ver­füg­bar­keit und Belast­bar­keit der Sys­te­me und Diens­te im Zusam­men­hang mit der Ver­ar­bei­tung auf Dau­er sicherzustellen;
- die Fähig­keit, die Ver­füg­bar­keit der per­so­nen­be­zo­ge­nen Daten und den Zugang zu ihnen bei einem phy­si­schen oder tech­ni­schen Zwi­schen­fall rasch wiederherzustellen;
- ein Ver­fah­ren zur regel­mä­ßi­gen Über­prü­fung, Bewer­tung und Eva­lu­ie­rung der Wirk­sam­keit der tech­ni­schen und orga­ni­sa­to­ri­schen Maß­nah­men zur Gewähr­leis­tung der Sicher­heit der Verarbeitung.

Und genau das stellt ein funk­tio­nie­ren­des Infor­ma­ti­ons­si­cher­heits­kon­zept sicher. Dabei beschränkt sich der Schutz eines sol­chen Kon­zepts nicht nur auf per­so­nen­be­zo­ge­ne Daten, son­dern schließt alle schüt­zens­wer­ten Daten Ihrer Orga­ni­sa­ti­on mit ein. Geni­al, oder?

Sie wol­len in Ihrer Orga­ni­sa­ti­on eben­falls ein Infor­ma­ti­ons­si­cher­heits­kon­zept ein­füh­ren? BSI IT-Grund­schutz und ISO 27001 sind unpas­send? Spre­chen Sie uns an.

Zur Mel­dung der Gemein­de Haar (exter­ner Link)

a.s.k. Daten­schutz und GKDS Mün­chen — Ihre star­ken kom­mu­na­len Part­ner für Daten­schutz und Informationssicherheit

Gera­de klei­ne­re Kom­mu­nen wün­schen ger­ne die The­men Infor­ma­ti­ons­si­cher­heit und Daten­schutz aus einer Hand. Dabei wird ger­ne über­se­hen, dass hier­bei ein klas­si­scher Inter­es­sens­kon­flikt ent­steht. Die­ser ist nicht nur auf­grund recht­li­cher Vor­schrif­ten zu vermeiden.

Durch unse­re Zusam­men­ar­beit mit der GKDS in Mün­chen haben wir für Kom­mu­nen die opti­ma­le Lösung im Angebot.

a.s.k. Daten­schutz und GKDS Mün­chen — Ihre star­ken kom­mu­na­len Part­ner für Daten­schutz und Informationssicherheit

  • Daten­schutz und Informations­sicherheit aus einer Hand
  • Qua­li­fi­zier­tes Per­so­nal mit jah­re­lan­ger Kommunalerfahrung
  • Zer­ti­fi­zier­te Kom­mu­ni­ka­ti­ons­- und Dokumentationsplattform
  • Struk­tu­rier­te Doku­men­ta­ti­on im vir­tu­el­len Aktenschrank
  • Fach­li­cher Informationsaustausch
  • Per­sön­li­che Ansprechpartner
  • Infor­ma­ti­ons­si­cher­heits­kon­zept Arbeits­hil­fe Inno­va­ti­ons­stif­tung Baye­ri­sche Kommune
  • ISMS ISIS12 mit Zertifizierung
  • BSI IT­-Grund­schutz 200x

Die GKDS unter­stützt Sie mit

  • Datenschutz­analyse
  • Umset­zung der DSGVO
  • Exter­ne Daten­ schutzbeauf­tragte
  • Datenschutz­beratung

a.s.k. Daten­schutz steht Ihnen zur Sei­te mit

  • Schwach­stellenanalyse Informationssicherheit
  • Informations­sicherheits­konzept
  • Kom­mu­na­le Informationssicherheitsbeauftragte

Und das alles auf einer Platt­form und mit direk­tem Aus­tausch der Betei­lig­ten unter­ein­an­der. Kei­ne Inter­es­sens­kon­flik­te, kei­ne lee­ren Ver­spre­chun­gen, son­dern genau die benö­tig­te Unter­stüt­zung im kom­mu­na­len Bereich — gera­de für klei­ne­re Kommunen.

Unser gemein­sa­mer Fly­er zum Download

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Müs­sen baye­ri­sche Kom­mu­nen ein Infor­ma­ti­ons­si­cher­heits­kon­zept einführen?

Letz­te Woche haben wir die­se Fra­ge in unse­rem Blog zur Infor­ma­ti­ons­si­cher­heit behan­delt: “Müs­sen baye­ri­sche Kom­mu­nen ein Infor­ma­ti­ons­si­cher­heits­kon­zept ein­füh­ren?”, die­se Fra­ge wird nach wie vor oft bei Semi­na­ren, Ver­an­stal­tun­gen, tele­fo­nisch und per Mail an uns her­an­ge­tra­gen. Und die Ant­wort ist ganz ein­fach: Ja, steht so im Gesetz.

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