Das Projekt Datenschutz meldet für das erste Quartal 2010 achtzehn (18) gravierende Datenschutzvorfälle. Dies bedeutet zwar gegenüber dem letzten Quartal 2009 einen Rückgang um 25 Vorfälle, jedoch gegenüber dem Vergleichsquartal im Vorjahr eine Zunahme um 40%.
Highlights im Quartal waren
- ein Jugendreisenveranstalter, der die Daten von ca. 50.000 Jugendlichen offen im Netz ablegte.
- eine Gemeinde, die Daten von Hartz IV Empfängern an Dritte versandte.
- ein bekannter Finanzdienstleister, der die Daten von ca. 12.000 Kunden in Umlauf brachte (und nicht zum ersten Mal in der Statistik des Projekts auftaucht).
- ein Klinikum, dem eine Liste mit persönlichen Daten und Diagnosen von Patienten abhanden kam, die dort in der Psychiatrie in Behandlung waren (Diagnosen wie paranoide Schizophrenie und Depression).
Alain Blaes, Initiator des Projekts, hierzu: “Im letzten Quartal eines Kalenderjahrs gibt es immer überdurchschnittlich viele Datenvorfälle, insofern müssen wir davon ausgehen, dass die Entspannung, die wir im ersten Quartal 2010 sehen, nur eine scheinbare ist.” Er geht davon aus, dass die bisher unternommenen Anstrengungen, die informationelle Selbstbestimmung zu stärken, noch keinen grundlegenden Wandel bewirkt haben.
Seit Anfang 2008 protokolliert das Projekt Datenschutz bekannt gewordene Datenlecks und stellt diese übersichtlich auf seiner Webseite dar. Über die Webseite können weitere Vorfälle bequem online gemeldet werden.
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