Der eine oder andere Leser wird ein kleines Aha-Erlebnis haben. Da war doch was? Genau. Im Zusammenhang mit den Outlook-Apps für Smartphones wurde Kritik an Microsoft laut, weil Zugangsdaten auch von Nicht-Microsoft-Mail-Konten zu Microsoft abgeflossen sind. Nun ist die neue Outlook for Desktop Version am Start und das Problem scheint sich zu wiederholen.
Datenschützer schlagen Alarm
Sobald die neue Version von Outlook installiert und konfiguriert bzw. in der bisherigen Version der Switch “Neue Version nutzen” aktiviert wird, fließen die Zugangsdaten aller eingerichteten Mailkonten zu Microsoft in die Cloud ab. Und das eben nicht nur für Mailkonten, die bei Microsoft gehostet werden, sondern auch die von allen anderen Anbietern. Die seitens Microsoft nur vage umrissenen Gründe für dieses Verhalten sind nicht sehr aufschlußreich, warum dies so sein muss bzw. welchen Zweck das haben soll. So moniert der frühere Landesdatenschutzbeauftragte Baden-Württemberg, Brink gegenüber Heise die mangelnde Transparenz.
Am 17.11.2023 veröffentlichte der Landesdatenschutzbeauftragte Thüringen eine Pressemeldung und warnte offiziell vor der Nutzung des neuen Outlook: “Momentan rät der TLfDI daher dringend dazu, sich die Genehmigung für diesen tiefgreifenden Eingriff in die Privatsphäre durch die App „Neues Outlook“ bestens zu überlegen.” Die Empfehlung lautet deutlich, weiterhin die bisherige (“klassische”) Version von Outlook zu nutzen bzw. sich der Folgen der Nutzung des neuen Outlook bewusst zu sein.
Da Microsoft nicht nur die Zugangsdaten abzieht, sondern auch die Inhalte der Postfächer in seine Cloud “spiegelt” warnt Brink vor möglichen Risiken im Hinblick auf unbeabsichtige Veröffentlichung von Geschäfts- / Dienstgeheimnissen.
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