cleandesk (c) Sascha Kuhrau


“Ein unauf­ge­räum­ter Schreib­tisch ist Daten­schutz pur — nichts mehr zu fin­den”
, so ein Teil­neh­mer in einer der jüngs­ten Daten­schutz-Schu­lun­gen. Nach einem ers­ten Schmun­zeln in der Run­de wur­de die Aus­sa­ge im Kreis der Teil­neh­mer dis­ku­tiert. Schnell kris­tal­li­sier­te sich her­aus, dass das sog. Clean Desk Prin­zip — also das genaue Gegen­teil die­ser Aus­sa­ge — einen hilf­rei­chen Bei­trag zur Daten­si­cher­heit und Ver­trau­lich­keit leis­tet. Per­so­nen­be­zo­ge­ne Daten und Fir­men­ge­heim­nis­se sind geschützt und gelan­gen nicht in die Hän­de Unbe­fug­ter. Die zwei Grund­re­geln des Clean Desk Prinzips:

  1. Auf­räu­men: So lapi­dar es klingt, aber die ehr­li­che Ant­wort auf die ein­fa­che Fra­ge “Muss das hier rum­lie­gen?” in Ver­bin­dung mit dem anschlie­ßen­den Weg­räu­men ist bereits der ers­te gro­ße Schritt
  2. Abschlie­ßen: Bei län­ge­rer Abwe­sen­heit nicht nur Auf­räu­men, son­dern die ver­wahr­ten Gegen­stän­de wie Unter­la­gen, USB-Sticks, Daten­trä­ger etc. auch im Schrank oder Roll­con­tai­ner ein­schlie­ßen. Ach­ja, Schlüs­sel nicht ste­cken las­sen, sonst kann man sich die Mühe gänz­lich sparen
Bei die­sen Hand­grif­fen geht es nicht um das Befrie­di­gen der typisch deut­schen Ord­nungs­na­tur um ihrer Selbst wil­len. Mit ganz ein­fa­chen Mit­teln ist der Ver­lust von per­so­nen­be­zo­ge­nen Daten und Fir­men­in­ternas am eige­nen Arbeits­platz aus­ge­schlos­sen. Zumin­dest, wenn man die­se nicht selbst oder mut­wil­lig entwendet.
In ame­ri­ka­ni­schen Unter­neh­men fin­det man die sog. clean desk poli­cy in schrift­li­cher Form als Bestand­teil des Arbeits­ver­tra­ges mit allen Kon­se­quen­zen, die für Ver­stös­se gegen Unter­neh­mens­richt­li­ni­en vor­ge­se­hen sind. Die­se Anwen­dung der sog. “rei­nen Leh­re” erweist sich im All­tag als nicht sehr pra­xis­nah. Das heu­ti­ge Arbeits­le­ben for­dert Mul­ti­tas­king und lässt sel­ten Spiel­raum für ein Abar­bei­ten von Pro­jek­ten nach­ein­an­der. Aber jeder Schritt hin zu “Auf­räu­men & Abschlie­ßen” ist ein Schritt in die rich­ti­ge Rich­tung. Selbst wenn der Ide­al­zu­stand in der Pra­xis nie erreicht wer­den kann.

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