Der Pflegedienst der Arbeiterwohlfahrt (AWO) in Wedel im Kreis Pinneberg zeigt, wie man sensible, personenbezogene Daten besser nicht entsorgt — nämlich via Altpapiercontainer. Ein Leser der sh:z fand diese Daten neben der Entsorgestelle und leitete sie an die Zeitung weiter. Neben Namen, Anschriften und Telefonnummern gaben die Unterlagen auch Informationen zu den Krankheitsbildern der Betroffenen wieder.
Die Ratlosigkeit
Ursprünglich gedacht waren die Listen für die Pflegedienstmitarbeiter, die üblicherweise die Hausbesuche bei den Pflegebedürftigen durchführen. Wie diese nun ins Altpapier statt in die datenschutzgerechte Entsorgung gelangen konnten, gibt der Pflegedienstleiterin Rätsel auf.
Die Reaktion
Nun sollen alle Mitarbeiter auf das Datengeheimnis und zur Verschwiegenheit verpflichtet werden. Neue Patientenlisten werden zukünftig erst herausgegeben werden, wenn die alten Listen im Pflegedienstbüro per Schredder entsorgt wurden.
Die Prävention
Üblicherweise sollte die Verpflichtung auf das Datengeheimnis bereits bei der Einstellung und / oder im Rahmen regelmäßiger Datenschutzsensibilisierungen / ‑schulungen geschehen und nicht erst nach einer Datenpanne. Fragen Sie Ihren Datenschutzbeauftragten, wie Sie in Ihrem eigenen Unternehmen solchen Datenskandalen vorbeugen können. Es drohen nicht nur ein Imageverlust, sondern auch Bußgelder durch die Landesdatenschutzbehörden. Sie haben noch keinen Datenschutzbeauftragten? Dann sprechen Sie mich an. Vielleicht besteht soagr bereits eine Bestellpflicht für Ihr Unternehmen.
- wedel-schulauer-tageblatt.de: Patientendaten im Altpapier
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