Der Blog­ger ixi­ter (im rea­len Leben Peter Lie­be­trau) hat in sei­nem lesen­wer­ten Blog rund um das Web und das Leben zur Blog­pa­ra­de auf­ge­ru­fen, The­ma: Wie hälst Du es mit dem Daten­schutz. Blog­ger sind ein­ge­la­den, sich zum The­ma Daten­schutz auf dem eige­nen Blog Gedan­ken zu machen und an der Blog­pa­ra­de teilzunehmen.

Was liegt da näher, als auf die­sem Daten­schutz-Fach­blog die dazu vor­ge­stell­ten Fra­gen zu beant­wor­ten und eige­ne Gedan­ken zum The­ma beizusteuern?

Die Grund­fra­gen

Hast du einen Daten­schutz­hin­weis im Blog?

Selbst­ver­ständ­lich. Die­ser ist im Bereich Impres­sum zu fin­den und infor­miert über die Art und Wei­se der Daten­er­he­bung, der Daten­ver­ar­bei­tung und Daten­nut­zung. Natür­lich fin­det sich dort auch der vor­ge­schrie­be­ne Widerspruchshinweis.

Wie gehst du mit daten­schutz­re­le­van­ten Fremd­in­hal­ten wie Goog­le und Face­book um?

Goog­le gibt es auf die­sem Blog nicht, wie­so auch? Es ste­hen daten­schutz­recht­lich unbe­denk­li­che kos­ten­freie Alter­na­ti­ven zur Ver­fü­gung, die den Ein­satz von Goog­le Tools obso­let machen — auch wenn vie­le Web­agen­tu­ren dar­auf schwö­ren. Da die­ser Blog auch ohne Fremd­wer­bung aus­kommt, stel­len die zahl­rei­chen Ad- und Affi­lia­te-Pro­gram­me mit ihrer recht­lich alles ande­ren als ein­wand­frei­en Daten­über­tra­gung eben­falls kein Pro­blem dar.

Auf Face­book wird zwar ver­linkt, jedoch ledig­lich mit­tels eines selbst­ge­bas­tel­ten “Teilen”-Buttons sowie einem Link auf die Unter­neh­mens­sei­te von a.s.k. Daten­schutz bei Face­book. Damit wird die unau­to­ri­sier­te Daten­er­he­bung und Ver­wen­dung durch Face­book — egal ob mit oder ohne Zutun des Besu­chers — von vorn­her­ein unter­bun­den, zumin­dest auf dem Blog selbst. Es ver­steht sich von selbst, daß der “Gefällt mir”-Button oder die Strea­m­an­zei­ge samt Freun­des­bil­der auf die­sem Daten­schutz-Blog nichts zu suchen haben.

Legst du viel Wert auf Daten­schutz­klau­seln auf ande­ren Blogs?

Web­track­ing durch Goog­le Ana­ly­tics sowie Face­book-Ver­bin­dun­gen auf ande­ren Blogs unter­drü­cke ich mit­tels geeig­ne­ter Tools wie Ghos­tery. Sobald dort 2 oder mehr geblock­te Pro­gram­me ange­zeigt wer­den, schaue ich meist auf Neu­gier in die Daten­schutz­er­klä­run­gen — und stau­ne oft, wie sorg­los hier ver­fah­ren wird.

Liest du immer alle Daten­schutz­hin­wei­se auf frem­den Seiten?

Nein, nur wenn ich dort für gewünsch­te Zwe­cke mei­ne eige­nen Daten ein­ge­ben und hin­ter­las­sen soll.

Daten­schutz in der Ver­gan­gen­heit, in der Gegen­wart und in der Zukunft?

Daten­schutz ist kei­ne Erfin­dung der letz­ten Jah­re, was oft­mals — gera­de in Schu­lun­gen fest­stell­bar — immer wie­der fälsch­li­cher­wei­se ange­nom­men wird. Solan­ge Daten­schutz jedoch nur auf Daten­pan­ne wie bei Sony, Necker­mann, Face­book & Co redu­ziert wird, die Poli­tik Daten­schutz nur dann ernst nimmt, wenn die Luft­ho­heit über den Stamm­ti­schen ver­tei­digt wer­den muss und “Betrof­fe­ne” (um beim Wort­laut des BDSG zu blei­ben) gewollt oder unge­wollt zur Daten­schleu­der wer­den, wird das The­ma auch in Zukunft nicht beherrsch­ba­rer. Geset­ze allei­ne hel­fen nicht. Jeder ist für sei­ne Daten selbst ver­ant­wort­lich. Das Recht auf infor­ma­tio­nel­le Selbst­be­stim­mung bringt auch eine Pflicht mit sich, näm­lich auf die eige­nen Daten auf­zu­pas­sen. Es gibt noch viel zu tun.

Geht der Daten­schutz in Deutsch­land zu weit?

Zu weit wür­de ich nicht sagen. Er greift eher zu kurz und hinkt als reagie­ren­des Gesetz den tech­ni­schen Ent­wick­lun­gen — gera­de im Hin­blick auf das Inter­net — vie­le Jah­re hin­ter­her. Und dann kommt es eben zu Anwen­dun­gen des gel­ten­den Rechts auf The­men, die bei der Gesetz­ge­bung so noch gar nicht abseh­bar gewe­sen sind und es ent­ste­hen bizar­re Kon­flik­te /​ Kon­stel­la­tio­nen.

Geht der Daten­schutz in Deutsch­land nicht weit genug?

sie­he oben

Ist dir das alles egal?

Wür­de ich dann die­sen Daten­schutz-Blog betreiben?

The­ma­ti­sierst du Daten­schutz in dei­nen Blogartikeln?

Ich den­ke schon 🙂

Hier noch eine wei­te­re Fra­ge, die so nicht vor­ge­ge­ben war, jedoch für Blog­ger und ande­re Web­sei­ten­be­trei­ber nicht unin­ter­es­sant sein könnte:

Setzt Du Web­track­ing auf Dei­nem Blog daten­schutz­kon­form um?

Auch wenn es man­che nicht wahr­ha­ben wol­len, der Ein­satz von Goog­le Ana­ly­tics ist nach aktu­el­ler Mei­nung der Daten­schutz­be­hör­den ein Ver­stoß gegen das Bun­des­da­ten­schutz­ge­setz. Da sich der Bun­des­da­ten­schutz­be­auf­trag­te mit PRIVIDOR nun einen Spi­der zuge­legt hat, der auto­ma­tisch Web­sei­ten auf den unrecht­mä­ßi­gen Ein­satz von Ana­ly­tics scannt und die Daten­schutz­er­lä­run­gen samt Wider­rufs­recht über­prüft, ist es mir ein Rät­sel, wie teil­wei­se mit aller Gewalt und gegen jede Ver­nunft an die­sem Tool fest­ge­hal­ten wird. Kommt dann noch die Nut­zung ohne Anony­mi­sie­rung und der feh­len­de Hin­weis auf den Ein­satz hin­zu, dann feh­len mir die Worte.

Daher set­ze ich auf die­sem Blog das Open Source Web­track­ing Tool PIWIK ein. Das ULD hat in einer Stel­lung­nah­me den daten­schutz­recht­lich unbe­denk­li­chen Ein­satz von PIWIK in leicht ver­ständ­li­cher Form beschrie­ben. Auf jeder Sei­te die­ses Blogs fin­det sich auf der rech­ten Sei­te eine Info­box, in der das Track­ing durch den Besu­cher für sei­ne Sit­zung ab- oder ange­stellt wer­den kann. Optisch läßt sich dies auf den meis­ten Sei­ten gut inte­grie­ren — und es tut auch gar nicht weh 🙂

Zu dem The­ma könn­te noch viel mehr geschrie­ben wer­den, aber wer liest das dann noch? 😉

Bin auf die zahl­rei­chen wei­te­ren Teil­neh­mer­bei­trä­ge zur Blog­pa­ra­de, aber auch zu Kom­men­ta­ren auf die­sen Bei­trag gespannt.

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One response

  1. Dan­ke für die Teil­nah­me an der Blog­pa­ra­de. Einen aus­führ­li­che­ren Kom­men­tar zu dei­nem Arti­kel wer­de ich nach Ablauf der Blog­pa­ra­de schreiben.

    Gruß
    Ixiter

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