Es hat nicht lange gedauert und schon schallte es aus den bekannten politischen Lagern “Die Vorratsdatenspeicherung muss her”. Ohne diese seien die abscheulichen Anschläge in Paris zukünftig nicht zu verhindern, die Sicherheit der Republik gar in Gefahr. Man kann es nicht mehr hören.
Gerne wird dabei ein wichtiger Punkt unterschlagen: Frankreich hat die Vorratsdatenspeicherung, sogar für 12 Monate. Genutzt hat diese jedoch rein gar nichts. Die Attentäter waren bekannt und dennoch konnten diese schrecklichen Taten begangen werden. “Die Vorratsdatenspeicherung jetzt zu fordern, ist nicht zielführend, sondern eine Instrumentalisierung der Ereignisse”, so die Obfrau der Grünen im Bundestags-Innenausschuss, Irene Mihalic. Andere Stimmen bezeichnen Forderungen, z.B. aus dem Lager der CSU als “üblichen Reflex”.
Edward Snowden hat Mitte 2014 Unterlagen vorgelegt, aus denen hervorging, die Attentäter von 9/11 waren den Sicherheitsbehörden bekannt. Es sollen relevante Informationen und Daten vorgelegen haben, die auf ein mögliches Attentat hinwiesen. Doch konnten diese nicht richtig verknüpft und interpretiert werden. Eine Folge der massenhaften Speicherung von Daten.
Bundesinnenminister Heiko Maas lehnt daher die Forderung nach einer Vorratsdatenspeicherung und ihrer Ausweitung konsequent ab. Sein nachvollziehbarer Vorschlag mit Augenmaß: mehr materielle und personelle Unterstützung.
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Lesenswert auch der Beitrag der Süddeutschen Zeitung: Gift für die Pressefreiheit https://www.sueddeutsche.de/digital/vorratsdatenspeicherung-gift-fuer-die-pressefreiheit‑1.2298792