Das Jahr 2013 geht zu Ende. Ein Jahr, in dem es für das The­ma Daten­schutz und die laut Bun­des­da­ten­schutz­ge­setz als “Betrof­fe­ne” bezeich­ne­ten Ver­brau­cher tur­bu­lent zuge­gan­gen ist.

PRISM, NSA und der damit ver­bun­de­ne Whist­le­b­lower Edward Snow­den sorg­ten für eine teil­wei­se geän­der­te Sicht­wei­se auf den Umgang per­so­nen­be­zo­ge­ner Daten, nicht nur durch Geheim­diens­te. Bei vie­len Betrof­fe­nen mach­te sich eine gewis­se Resi­gna­ti­on breit, wie wir zum Bei­spiel auf Tagun­gen und Schu­lungs­ver­an­stal­tun­gen erfah­ren durf­ten. Doch zahl­rei­che Unter­neh­men stell­ten sich der Her­aus­for­de­rung mit uns gemein­sam, per­so­nen­be­zo­ge­ne Daten noch siche­rer zu machen oder zumin­dest unzu­läs­si­ge Zugriffs­mög­lich­kei­ten auf höchs­tem Niveau zu erschweren.

Die Abhör­af­fä­re um alle Bür­ger der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land wur­de sei­tens hoch­ran­gi­ger Inter­es­sens­ver­tre­ter der Poli­tik mit weni­gen Wor­ten als erle­digt ad acta gelegt. Erst als der unbe­rech­tig­te Zugriff auf das Mobil­te­le­fon der Kanz­le­rin bekannt wur­de (Mer­kel-Gate), sah man sich zur Kurs­kor­rek­tur gezwun­gen. Ob sich dar­aus Ände­run­gen im zukünf­ti­gen Umgang mit “Freun­den” und “Part­nern” erge­ben, nicht nur im Hin­blick auf Daten­aus­tausch (z.B. Swift), bleibt mit berech­tig­ter Skep­sis abzuwarten.

Der oft­mals unbe­que­me Bun­des­da­ten­schutz­be­auf­trag­te Peter Schaar muss­te nach zwei Tätig­keits­pe­ri­oden im Dezem­ber sein Amt abge­ben. Wur­de er ger­ne als zahn­lo­ser Papier­ti­ger ver­un­glimpft, war er doch min­des­tens genau­so oft der unbe­que­me Sta­chel im Fleisch der­je­ni­ger, die mein­ten, den Schutz per­so­nen­be­zo­ge­ner Daten — und damit den Schutz der Bür­ger — aus­höh­len zu wol­len. Jüngs­tes Bei­spiel: der geplan­te Zugriff auf die Maut-Daten zur Straf­ver­fol­gung durch den mitt­ler­wei­le nicht mehr amtie­ren­den Bun­des­in­nen­mi­nis­ter Friedrich.

Sei­ne Nach­fol­ge­rin, Frau Andrea Voß­hoff lösch­te publi­kums­wirk­sam ihre Pro­fi­le in sozia­len Netz­wer­ken. Böse Zun­gen behaup­ten, das sei auch die bis­her ein­zi­ge Akti­vi­tät gewe­sen, mit der die Juris­tin sich mit dem The­ma Daten­schutz aus­ein­an­der­ge­setzt habe. Auf­ge­fal­len war sie zuvor bis­her nur als glü­hen­de Ver­fech­te­rin der Vor­rats­da­ten­spei­che­rung sowie des Acta-Abkom­mens. Nach eige­ner Aus­sa­ge sieht sie sich jedoch durch ihre Par­la­ments­tä­tig­keit für die neue Auf­ga­be bes­tens gerüs­tet. Es blei­ben Zwei­fel, die es durch Ein­satz aus­zu­räu­men gilt.

Edward Snow­den beklagt in einer Weih­nachts­an­spra­che auf Channel4 das Feh­len eines Bewußt­seins für Pri­vat­sphä­re, gera­de bei jün­ge­ren Men­schen. Er stellt die — nicht unbe­rech­tig­te — The­se auf, nach­fol­gen­de Gene­ra­tio­nen wür­den mit die­sem Begriff nichts mehr anfan­gen kön­nen. Ein düs­te­res Szenario.

Wir selbst haben bei unse­ren Bestands­kun­den, bei Neu­kun­den, zahl­rei­chen Anfra­gen zu Sach­the­men sowie bei per­sön­li­chen Gesprä­chen im Rah­men von Vor­trä­gen und Schu­lun­gen die Erfah­rung gemacht, Daten­schutz ist mehr in das Bewußt­sein der Men­schen gerückt. Für Unter­neh­men und Behör­den gilt es, die­sen Anspruch auf­zu­grei­fen und wei­ter umzu­set­zen. Daten­schutz wird immer mehr ein Qua­li­täts­merk­mal und auch Kun­den­bin­dungs­in­stru­ment. Die Ablö­sung von einer rei­nen recht­li­chen Vor­schrift setzt sich wei­ter fort. Doch auch Ver­brau­cher (die “Betrof­fe­nen”) wer­den sich mehr mit den Miß­brauchs­mög­lich­kei­ten der durch sie genutz­ten Tech­ni­ken (Smart­phones, sozia­le Netz­wer­ke, intel­li­gen­te Strom­zäh­ler und vie­le mehr) aus­ein­an­der­set­zen müssen.

Link zum Video auf You­tube (ab hier dann nicht mehr unser Ding 🙂 )

In die­sem Sin­ne wün­schen wir allen Kun­den, Lesern und Inter­es­sier­ten einen guten Rutsch in das neue Jahr 2014

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