Unbemerkt häuft(e) der größte EC-Netzbetreiber Easycash in seinem Ratinger Rechenzentrum Zahlungsdaten seiner Kunden an — die Rede ist von mehr als 50 Mio. EC-KartendatenDazu gehören nicht nur Konto- und Kartennummern, sondern auch Zahlbetrag, Ort und Zeit jeder einzelnen Zahlung. Aus diesen Angaben gewinnt Easycash sog. Verhaltensdaten, um damit Prognosen über die Zahlungsfähigkeit und Kreditwürdigkeit des Karteninhabers zu treffen. Easycash macht daraus auch kein Geheimnis, sondern brüstet sich damit offiziell z.B. in einer Kundenzeitschrift.
Problematisch: die betroffenen Verbraucher wissen / wussten davon nichts. Datenschützer sind alarmiert und arbeiten länderübergreifend in enger Abstimmung zusammen. REWE hat erste Konsequenzen gezogen und bietet seinen Kunden zwar weiterhin die Bezahlmöglichkeit per Lastschrift an, ohne jedoch den Pool von Easycash zu nutzen.
Ausführlich berichtet der NDR in seinem Beitrag online über den Vorfall, die Hintergründe und die Auswirkungen.
- Zum NDR-Beitrag “Der Datenkrake von Ratingen”
Update vom 24.09.2010:
Nachdem sich am Vorabend die TV-Medien in ihren Nachrichtensendungen des Themas angenommen haben, formt sich Widerstand im Netz. Beispielhaft sei hier der Beitrag von Pandur2000 / Stefan Jacobi erwähnt, der ein Musterschreiben zur Löschaufforderung an Easycash vorbereitet hat.
- Zum Blogbeitrag von Stefan Jacobi mit Musterschreiben
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