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Privatsphäre

Das Inter­net ver­gisst nichts! — Schutz von Kin­dern und Jugend­li­chen im Netz

So lau­tet die Über­schrift eines Kapi­tels der PDF — Online — Bro­schü­re “ICH SUCHE DICH! Wer bist Du?”, her­aus­ge­ge­ben von jugend​netz​-ber​lin​.de und dem Ber­li­ner Beauf­trag­te für Daten­schutz und Informationsfreiheit.

“Hast du auch ein Pro­fil in einem sozia­len Netz­werk, wie schü­lerVZ, stu­diVZ, Face­book oder wer-kennt-wen? Was erfährt man über dich? Wel­che Infor­ma­tio­nen gibst du preis?”, so lau­ten die ein­lei­ten­den Fra­gen.

Anhand eines Fra­gen­ka­ta­logs wer­den Jugend­li­che an das The­ma her­an­ge­führt und sen­si­bi­li­siert, bei aller Inter­net-Eupho­rie den Schutz der eige­nen Pri­vat­sphä­re nicht zu ver­ges­sen. Denn das Inter­net ver­gisst nicht nur nichts, es ist nun mal auch ein öffent­li­ches Medi­um. Schnell sind Infor­ma­tio­nen für alle zugäng­lich, deren Streu­ung man so gar nicht bedacht hat. Prak­ti­sche Tipps run­den die Bro­schü­re als emp­feh­lens­wer­te Infor­ma­ti­ons- und Auf­klä­rungs­quel­le — nicht nur — für Jugend­li­che ab.

Immer im Hin­ter­kopf soll­te man die­ses Zitat behal­ten, wenn man hier und heu­te Bil­der, Kom­men­ta­re oder wei­te­re Anga­ben im Inter­net kom­mu­ni­ziert: “Das Inter­net­ar­chiv (www​.archi​ve​.org) hat sich vor­ge­nom­men, das gesam­te Inter­net zu archi­vie­ren. Von jeder erfass­ten Web­sei­te sind auf einem Zeit­strahl auch frü­he­re Ver­sio­nen vor­han­den, also viel­leicht auch per­sön­li­che Daten zu lesen, die eigent­lich längst gelöscht sein sollten.”

Update vom 20.09.2010:

In einem aktu­el­len Bei­trag greift Gui­do Strunck in sei­nem Blog zu IT-Sicher­heit die­ses The­ma auf und warnt vor der Lang­le­big­keit von Daten und Infor­ma­tio­nen im Internet

  • Das Arsch­ge­weih im Inter­net – von der Lang­le­big­keit der Daten in sozia­len Netzwerken

Update vom 03.12.2010:

Daten­schutz­ver­stö­ße in Betrie­ben — jedes sieb­te Unter­neh­men nimmt es mit Daten­schutz nicht sehr genau

Das Wirt­schafts- und Sozi­al­wis­sen­schaft­li­che Insti­tut (WSI) der Hans-Böck­ler-Stif­tung hat eine Stu­die ver­öf­fent­licht, nach der zahl­rei­che Unter­neh­men es mit dem Daten­schutz für Mit­ar­bei­ter­da­ten nicht sehr genau neh­men. Jeder sieb­te befrag­te Betriebs­rat berich­tet von Ver­stö­ßen gegen gel­ten­des Daten­schutz­recht in des­sen Unternehmen.

Im Rah­men der Stu­die wur­den cir­ka 2.000 Betriebs­rä­te reprä­sen­ta­tiv aus­ge­wählt und zum Umgang mit Mit­ar­bei­ter­da­ten im Unter­neh­men befragt. Knapp 14% wis­sen von Ver­stös­sen zu berich­ten. Der Lei­ter der Umfra­ge geht von einer noch höhe­ren Dun­kel­zif­fer aus. Zudem sei­en Klein­be­trie­be mit weni­ger als 20 Mit­ar­bei­tern oder ohne Arbeit­neh­mer­ver­tre­tung nicht befragt worden.

In jedem vier­ten Groß­be­trieb wird nicht ord­nungs­ge­mäß mit Mit­ar­bei­ter­da­ten umge­gan­gen. Ursa­che kön­ne die dort meist digi­ta­le Ver­ar­bei­tung der per­so­nen­be­zo­ge­nen Daten und Mit­ar­bei­ter­ak­ten sein. Dies füh­re vie­le Ver­ant­wort­li­che wohl leich­ter in Versuchung.

Im Fokus der Daten­schutz­ver­let­zun­gen stan­den mit 35% ziel­ge­rich­tet Ein­zel­per­so­nen. Klei­ne Beschäf­tig­ten­grup­pen gerie­ten in 20%, gan­ze Abtei­lun­gen in 18% und die kom­plet­te Beleg­schaft in 20% aller Fäl­le ins Visier.

Auf­fal­lend: die Miß­ach­tung gel­ten­der Daten­schutz­ge­set­ze tre­te oft­mals in Ver­bin­dung mit wei­te­ren Pro­ble­men in Unter­neh­men auf wie z.B. Behin­de­rung der Betriebs­ra­t­ar­beit, Unter­lau­fen von Tarif­ver­ein­ba­run­gen oder auch einem schlech­ten Betriebsklima.

Umso mehr sei der Gestzge­ber gefor­dert, eine kla­re und deut­li­che Rechts­grund­la­ge zu schaf­fen — eine Kri­tik, die in Rich­tung des aktu­el­len Geset­zes­ent­wurfs zum Arbeit­neh­mer­da­ten­schutz zielt.

Knapp 244.000 Haus­hal­te legen Ein­spruch gegen Goog­le Street View ein

Das Ham­bur­ger Abend­blatt berich­tet am heu­ti­gen Tage mit der Schlag­zei­le “Drei Pro­zent der Haus­hal­te wider­spre­chen Inter­net-Rie­sen”. Nach­dem Goog­le bis­her jeg­li­che Anga­ben zur Anzahl der Ein­sprü­che im Vor­ab­wi­der­spruchs­ver­fah­ren geschwie­gen hat, wur­den nun Zah­len öffent­lich gemacht.

Mit den knapp 244.000 Ein­sprü­chen haben ca. 3% der Haus­hal­te in den betrof­fe­nen Städ­ten von Ihrem Wider­spruchs­recht noch vor Ver­öf­fent­li­chung Gebrauch gemacht. Es reicht dabei voll­kom­men aus, daß nur ein Mie­ter eines Wohn­hau­ses Wider­spruch ein­legt. Das betrof­fe­ne Gebäu­de wird in der Pan­ora­ma-Ansicht zukünf­tig unscharf /​ “ver­wa­schen” dar­ge­stellt. Rück­gän­gig läßt sich dies übri­gens nicht machen, da Goog­le nach eige­nen Anga­ben hier­für die Ori­gi­nal-Auf­nah­men verändert.

Damit liegt die Zahl der Wider­sprü­che deut­lich hin­ter den ursprüng­li­chen Annah­men. Eine Umfra­ge im Auf­trag der “Bild am Sonn­tag” hat­te Wider­spruchs­quo­te von ca. 52% ermittelt.

Die Frist für den Vor­ab­wi­der­spruch war ver­gan­ge­nen Frei­tag abge­lau­fen. Wei­te­re Ein­sprü­che sind jeder­zeit mög­lich, auch für Städ­te, die nicht bei der ers­ten Ver­öf­fent­li­chung mit dabei sein. Wer jedoch in den 20 betrof­fe­nen Städ­ten bis­her kei­nen Wider­spruch ein­ge­legt hat und dies jetzt nach­holt, wird sich damit abfin­den müs­sen, daß die Unkennt­lich­ma­chung erst nach der Ver­öf­fent­li­chung statt­fin­den wird.

Goog­le Street View: Wider­spruchs­frist läuft ab

Mit dem heu­ti­gen Tag läuft die Frist für den Vor­ab­wi­der­spruch gegen Goog­le Street View für die 20 größ­ten Städ­te Deutsch­lands ab (Ber­lin, Bie­le­feld, Bochum, Bonn, Bre­men, Dort­mund, Dres­den, Duis­burg, Düs­sel­dorf, Essen, Frank­furt am Main, Ham­burg, Han­no­ver, Köln, Leip­zig, Mann­heim, Mün­chen, Nürn­berg, Stutt­gart und Wuppertal).

Mit­tels des Vor­ab­wi­der­spruchs kön­nen Mie­ter und Eigen­tü­mer ver­hin­dern, daß Goog­le Street View Bild­auf­nah­men von Gebäu­den und Grund­stü­cken ins Inter­net stellt. Wer die­se Frist ver­passt, kann jedoch jeder­zeit nach­träg­lich Wider­spruch ein­le­gen. Die Bil­der wer­den in die­sem Fall jedoch nicht mehr vor der Ver­öf­fent­li­chung, son­dern erst nach­träg­lich aus Goog­le Street View ent­fernt. Kon­kre­te Zah­len, wie oft der Vor­ab­wi­der­spruch bereits genutzt wur­de, legt Goog­le bis­her nicht offen.

Bewoh­ner außer­halb die­ser 20 Städ­te kön­nen eben­falls Wider­spruch gegen eine Dar­stel­lung im Inter­net ein­le­gen. Wer also gene­rell eine Ver­öf­fent­li­chung ablehnt, ist gut bera­ten, aktiv zu wer­den. Damit muss der­je­ni­ge sich nicht um zukünf­ti­ge Ein­spruchs­fris­ten kümmern.

Für den Wider­spruch stellt Goog­le ein Web­for­mu­lar zur Verfügung.

Kon­tro­vers dis­ku­tiert wird Goog­le Street View in der Öffent­lich­keit nach wie vor. Hal­ten die einen die gan­ze Dis­kus­si­on nach wie vor für einen poli­ti­schen Som­mer­loch­fül­ler, gibt es ande­rer­seits auch kri­ti­sche Stim­men. Die Tech­nik wür­de Kri­mi­nel­len eine Erleich­te­rung bie­ten, den nächs­ten “Bruch” zu planen.

Im Inter­net ist nichts “umsonst” — sei­en Sie umsich­tig bei der Preis­ga­be Ihrer per­sön­li­chen Daten

Die letz­ten Tage führ­te ich eini­ge, inhalt­lich sehr ähn­li­che Gesprä­che, sowohl im beruf­li­chen als auch im pri­va­ten Umfeld. Gemein­sam hat­ten die­se stets Aus­sa­gen wie die fol­gen­den zu Ange­bo­ten im Internet:

  • Die Anmel­dung zu die­sem Dienst kos­tet nichts (u.a. Face­book, Goog­le Ser­vices etc.)
  • Die Soft­ware konn­te ich kos­ten­los nach einer Regis­trie­rung herunterladen
  • Nach­dem ich eini­ge Zusatz­an­ga­ben gemacht habe, bekam ich noch ein paar extra Prämienpunkte

Allen dahin­ter ste­hen­den Ange­bo­ten ist eins gemein­sam. Mit den “kos­ten­lo­sen” Ange­bo­ten wer­den Nut­zer ange­lockt und ver­lei­tet, so vie­le per­sön­li­chen Daten wie mög­lich preis­zu­ge­ben. Mit ent­spre­chend geschick­ter Aus­ge­stal­tung der Ange­bo­te und all­ge­mei­nen Geschäfts­be­din­gun­gen sind die­se per­so­nen­be­zo­ge­nen Daten für das hin­ter dem Ange­bot ste­hen­den Unter­neh­men bares Geld wert. Sei es für ziel­grup­pen­ge­rech­te Wer­bung anhand von Merk­ma­len wie Geschlecht, Alter, Hob­bies oder sogar für die Über­las­sung der Daten an Drit­te. Ein wei­tes Feld, die­se per­so­nen­be­zo­ge­nen Daten — die oft­mals für klei­ne oder ver­al­te­te Gim­micks (z.B. alte Soft­ware­ver­sio­nen) preis­ge­ge­ben wur­den — zu Geld zu machen.

Mit dem Daten­schutz und den Daten­schutz­ge­set­zen ist es hier nicht getan. Jeder ist eigen­ver­ant­wort­lich auf­ge­for­dert, sich vor der Nut­zung sol­cher Diens­te und Ser­vices Gedan­ken zu machen, wel­che Infor­ma­tio­nen er von sich preis­zu­ge­ben bereit ist, um die ange­bo­te­ne Leis­tung zu erhal­ten. Es kann nichts scha­den, sich zuvor im Web über den jewei­li­gen Anbie­ter und sei­nen Umgang mit per­so­nen­be­zo­ge­nen Daten zu infor­mie­ren — die Web­fo­ren sind voll mit Bei­trä­gen zu die­sen Themen.

Ein sehr plas­ti­scher und aus­führ­li­cher Bei­trag zu die­sem The­ma erschien bei der PC Welt online - hier gelan­gen Sie direkt zum Arti­kel “So plün­dern Unter­neh­men Ihre Privatspähre”.

Update 31.08.2010:

Lesens­wert zum The­ma und auch der aktu­el­len Dis­kus­si­on ist eben­falls der Bei­trag im Blog von Pascal90. Er schreibt unter ande­rem “Viel mehr müs­sen alle Bür­ge­rin­nen und Bür­ger in Deutsch­land ler­nen, wie man sei­ne Pri­vat­sphä­re schüt­zen kann […]”

Goog­le Street View — Som­mer­loch­fül­ler oder Datenschutzrisiko?

Goog­le Street View steht seit Wochen in der Kri­tik und im Kreuz­feu­er von Ver­brau­chern, Daten­schüt­zern und der Poli­tik. Heu­te warnt Bun­des­in­nen­mi­nis­ter Tho­mas de Mai­ziè­re in den Stutt­gar­ter Nach­rich­ten vor über­eil­ten Reak­tio­nen: “Eine gesetz­li­che Rege­lung ist nicht unmög­lich, aber es wird kei­nen Schnell­schuss geben.” (sie­he c’t News­ti­cker).

Was erregt die Gemü­ter und spal­tet die Lager der­art? Goog­le star­tet im Herbst die­ses Jah­res sei­nen Dienst “Street View” in Deutsch­land. Die­ser Kar­ten­dienst soll zunächst für 20 gro­ße Städ­te ange­bo­ten wer­den (Ber­lin, Bonn, Bre­men, Bie­le­feld, Bochum, Dres­den, Dort­mund, Düs­sel­dorf, Duis­burg, Essen, Frank­furt am Main, Ham­burg, Han­no­ver, Köln, Leip­zig, Mün­chen, Mann­heim, Nürn­berg, Stutt­gart und Wup­per­tal). Seit 2008 kur­ven hier­für Kame­ra­fahr­zeu­ge durch Deutsch­land, Häu­ser und Plät­ze wer­den aus einer Kame­ra­hö­he von 2,50m auf­ge­nom­men. Die gesam­mel­ten Auf­nah­men sol­len den bereits eta­blier­ten Dienst Goog­le Maps sinn­voll ergän­zen und gan­ze Stra­ßen­zü­ge sicht­bar machen.

Daten­schüt­zer und zahl­rei­che Ein­woh­ner sehen dar­in einen Engriff in ihre Pri­vat­sphä­re. Es sei­en Rück­schlüs­se auf die per­sön­li­chen Ver­hält­nis­se und Lebens­ge­wohn­hei­ten der Ein­woh­ner mög­lich. Kri­mi­nel­le wür­den beim Aus­spä­hen von Woh­nun­gen und geeig­ne­ten Ein­bruchs­ob­jek­ten aktiv unter­stützt. Auf­grund der Tech­nik bleibt es nicht aus, daß Per­so­nen erkenn­bar direkt mit abge­lich­tet und spä­ter im Inter­net abge­bil­det werden.

Zuviel, mei­nen zahl­rei­che Poli­ti­ker und Daten­schüt­zer nun uni­so­no. Beson­ne­ner geht der Bun­des­in­nen­mi­nis­ter an die Ange­le­gen­heit her­an. “Wir müs­sen sehr sorg­fäl­tig dar­auf ach­ten, wann Quan­ti­tät in Qua­li­tät umschlägt und aus etwas Nor­ma­lem, der Blick auf eine Häu­ser­fas­sa­de mit Klin­gel­schil­dern und Brief­käs­ten, ein welt­weit mög­li­cher Ein­griff in die  Per­sön­lich­keits­rech­te des Ein­zel­nen wer­den kann”, sag­te er gegen­über der Thü­rin­ger All­ge­mei­ne. Aus die­sem Grund begrüßt er die Wider­spruchs­mög­lich­keit, die Goog­le anbietet.

Die­se geht eini­gen Prot­ago­nis­ten jedoch nicht weit genug man­gels recht­li­cher Bin­dung sowie der knapp bemes­se­nen Frist für Ein­spruchs­mög­lich­kei­ten sei­tens Goog­le. Den­noch ein Schritt in die rich­ti­ge Rich­tung, um der geschür­ten Auf­re­gung um das The­ma zu begeg­nen. Goog­le selbst hat ent­spre­chen­de Zusa­gen abgegeben.

Update 20.08.2010:

Goog­le hat die Wider­spruchs­frist von 4 Wochen auf 8 Wochen ver­län­gert und macht wei­te­re Zuge­ständ­nis­se gegen­über dem zustän­di­gen Ham­bu­g­er Daten­schutz­be­auf­trag­ten (golem​.de)

Update 24.08.2010:

Kuri­os: eine Grup­pe Pri­vat­per­so­nen kün­digt eine Kla­ge gegen Goog­le Street View an und läßt sich dafür mit Namens­nen­nung vor dem eige­nen Haus in der loka­len Pres­se ablich­ten. Lesen Sie den gan­zen Arti­kel im NDR extra‑3 Blog.

Der E‑Postbrief und De-Mail: Segens­brin­ger oder Mogelpackung?

TV, Print­me­di­en und Inter­net sind voll mit Wer­bung zum E‑Postbrief, Tenor “Die Deut­sche Post bringt das Brief­ge­heim­nis ins Inter­net.” Doch ist dem so? Kri­ti­sche Stim­men im Netz wer­den immer lau­ter. Dabei wird die Nütz­lich­keit des E‑Postbriefs an sich nicht unbe­dingt in Fra­ge gestellt. Die Kri­tik rich­tet sich gegen ande­re Punkte.

Die Stif­tung Waren­test zeigt durch­aus posi­ti­ve Aspek­te die­ses pro­dukts, bemän­gelt jedoch online in einem Arti­kel die fol­gen­den Punkte:

  • Umständ­li­che Anmeldung
  • Preis
  • Zwang zur täg­li­chen Leerung

Weit­aus inten­si­ver hat sich Richard Gut­jahr in sei­nem Blog zusam­men mit den Anwäl­ten Udo Vet­ter und Tho­mas Stad­ler mit dem E‑Postbrief und den dahin­ter­ste­hen­den Geschäfts­be­din­gun­gen aus­ein­an­der­ge­setzt. In sei­nem Bei­trag “Der E‑Postbrief — Die Gel­be Gefahr?” zeigt er die deut­li­chen Schwä­chen in der Umset­zung zu Las­ten des Nut­zers auf. Dabei streicht er jedoch klar her­aus, daß der E‑Postbrief per se kei­ne gefähr­li­che Leis­tung ist.

Zahl­rei­che wei­te­re Bei­trä­ge u.a. aus dem Fach­ver­lag Hei­se (ct) beschäf­ti­gen sich eben­falls mit die­sen Pro­ble­ma­ti­ken — “Kri­tik am E‑Postbrief wächst”.

Der­weil rumort es eben­falls im kon­kur­ri­en­den Sys­tem De-Mail. Hier fin­det kei­ne durch­ge­hen­de Ver­schlüs­se­lung (zwin­gen­de Vor­aus­set­zung für eine siche­re Kom­mu­ni­ka­ti­on, mit der in die­ser Form ja auch gewor­ben wird) statt, wie die Frank­fur­ter Rund­schau in Ihrem Bei­trag “Elek­tro­ni­scher Kuvert­wech­sel” berich­tet. Auch die ct hat hier­zu in einem Bei­trag Stel­lung genommen.

Segens­brin­ger oder Mogel­pa­ckung? Elek­tro­ni­sche Ver­schlüs­se­lung für alle oder Gefahr für den Ver­brau­cher?  Sofort anmel­den oder die wei­te­re Ent­wick­lung der kom­men­den Mona­te noch abwar­ten? Die­se Fra­gen wird sich jeder selbst beant­wor­ten müs­sen, wenn er vor der Ent­schei­dung steht, sich für E‑Post anzu­mel­den. Die Deut­sche Post AG als Betrei­ber der E‑Post rech­net jedoch mit einem Mas­sen­an­sturm, wie die hei­se online berichtet.

Update 02.08.2010:

Kaum am Start sorgt der E‑Postbrief für wei­te­re Schlag­zei­len wie tut​si​.de berich­tet — “E‑Postbrief Pan­nen und gan­ze vier Tage Zustell­zeit beim Epost​.de Service”

Update 23.08.2010:

Der Autor wur­de zur Web-Kon­fe­renz zum E‑Postbrief der Deut­schen Post AG am 25.08.2010 ein­ge­la­den. Über die Ergeb­nis­se wird hier im Blog infor­miert. Lesen Sie hier den Bei­trag zur Web-Kon­fe­renz der Deut­schen Post zum E‑Postbrief.

E‑Postbrief Pan­nen und gan­ze vier Tage Zustell­zeit beim Epost​.de Service

Licht ins Dun­kel der Pri­vat­sphä­re Ein­stel­lun­gen sozia­ler Netz­wer­ke bringen

Die letz­ten Tage und Wochen rück­ten die Sicher­heits­ein­stel­lun­gen zur Pri­vat­sphä­re sozia­ler Netz­wer­ke immer wie­der in den Blick­punkt. Ob bewusst oder unbe­wusst, haben eini­ge Anbie­ter die not­wen­di­gen Para­me­ter und Schal­ter ent­we­der gut ver­steckt, weit in den Menüs ver­teilt oder miss­ver­ständ­lich for­mu­liert. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

Klick​safe​.de, die EU-Initia­ti­ve für mehr Sicher­heit im Netz, hat sich die­ses Pro­blems ange­nom­men. Für Face­book, stu­diVZ und wer​-kennt​-wen​.de sind Anlei­tun­gen online ver­füg­bar, die den Anwen­der anschau­lich und nach­voll­zieh­bar durch den Dschun­gel der Ein­stel­lun­gen navigieren.

Extra3 hat zu dem The­ma ein recht iro­ni­sches Video auf You­Tube ein­ge­stellt (Dan­ke an Jan-Phil­ip Zie­bold, in des­sen  Direkt­mar­ke­ting-Blog ich den Hin­weis auf das Video fand):

httpv://www.youtube.com/watch?v=SmRdsVvOYsg

Regie­rung will Über­wa­chungs­wild­wuchs am Arbeits­platz eindämmen

Die Schlag­zei­len der letz­ten Tage und Wochen waren geprägt von heim­li­cher Video­über­wa­chung am Arbeits­platz über das Aus­spä­hen von Tele­fon­da­ten bis hin zu Blut­tests von Bewer­bern und Mit­ar­bei­tern auf “Eig­nung” für die jewei­li­ge Tätig­keit. Der aus­ufern­den Neu­gier eini­ger Arbeit­ge­ber will die Bun­des­re­gie­rung nun wei­te­re Rie­gel vorschieben.

Das Bun­des­da­ten­schutz­ge­setz weist im Arbeit­neh­mer­da­ten­schutz Lücken auf, die es lt. Bun­des­in­nen­mi­nis­ter Tho­mas de Mai­ziè­re durch den Gesetz­ge­ber zu schlie­ßen gilt. “Wir wol­len bestimm­te Schutz­lü­cken schlie­ßen”, beton­te er heu­te (31.03.2010) vor der Pres­se in Ber­lin. Dabei gilt es stets, die Ver­hält­nis­mä­ßig­keit zu wah­ren und die (oft berech­tig­ten) Inter­es­sen der Betrie­be nicht über­mä­ßig ein­zu­schrän­ken. “Natür­lich gibt es im Ein­zel­fall immer Abgren­zungs­pro­ble­me.”, so de Mai­ziè­re. Noch vor der nächs­ten Som­mer­pau­se will er dem Kabi­nett einen Gesetz­ent­wurf vorlegen.

Ein ursprüng­lich geplan­tes sepa­ra­tes Arbeit­neh­mer­da­ten­schutz­ge­setz scheint end­gül­tig vom Tisch. Geplant sind 14 ergän­zen­de Punk­te im Bun­des­da­ten­schutz­ge­setz, wie die “Süd­deut­sche” heu­te abend online berichtet.

Update 17.05.2010:

Ver­brau­cher­zen­tra­len sagen Tele­fon­wer­bern den Kampf an

Tele­fon­wer­bung ist in Deutsch­land nur noch nach vor­he­ri­ger Ein­wil­li­gung des Ange­ru­fe­nen und ohne Unter­drü­ckung der Ruf­num­mer zuläs­sig. Den­noch gehen die täg­li­chen Wer­be­an­ru­fe in die Mil­lio­nen. Die Ver­brau­cher­zen­tra­len sagen den unse­riö­sen Anru­fern nun offen den Kampf an. Über ein Online-For­mu­lar (z.B. der Ver­brau­cher­zen­tra­le Nie­der­sach­sen) erbit­ten sie die Unter­stüt­zung durch die Ange­ru­fe­nen. Weni­ge Anga­ben genü­gen bereits und jeder ist auf­ge­ru­fen, mitzumachen.

Buss­gel­der und ande­re gesetz­li­che Rege­lun­gen konn­ten dem Trei­ben unse­riö­ser Anbie­ter kein Ende berei­ten. Karin Gold­beck, Rechts­exper­tin der Ver­brau­cher­zen­tra­le Nie­der­sach­sen, meint hier­zu: “Uner­laub­te Tele­fon­wer­bung lässt sich nur wirk­sam unter­bin­den, wenn sie sich für Anbie­ter nicht mehr lohnt”. Für Anru­fer, die nach den Tele­fo­na­ten den ange­ru­fe­nen Per­so­nen Ver­trä­ge unter­schie­ben oder sogar Abbu­chun­gen von deren Kon­ten vor­neh­men, scheint sich das Über­ge­hen recht­li­cher Vor­schrif­ten zu rech­nen. Daher for­dern die Ver­brau­cher­zen­tra­len vom Gesetz­ge­ber seit Jah­ren, dass am Tele­fon abge­schlos­se­ne Ver­trä­ge erst nach schrift­li­cher Bestä­ti­gung durch den Kun­den /​ Ange­ru­fe­nen Gül­tig­keit erlangen.

Wer­den auch Sie von sol­chen Anru­fen beläs­tigt und wol­len die Akti­on aktiv unter­stüt­zen? Dann nut­zen Sie das Online-For­mu­lar. Die Akti­on läuft noch bis Mit­te Juni.

  • Pres­se­mit­tei­lung Ver­brau­cher­zen­tra­le Niedersachsen
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